dream on two wheels

Vancouver Island (27.9.-5.10.15)

Wir setzen mit der Fähre in das Örtchen Nanaimo auf Vancouver Island über. Bereits unsere Ankunft ist spektakulär. Als wir von der Fähre radeln ist es bereits dunkel und wir bestaunen die herrliche Mondfinsternis.

Vancouver Island ist ein kleines Paradies. Es gibt scheinbar unendlich viel zu erkunden aber wie immer muss man sich für etwas entscheiden und so beschließen wir die sogenannte Ocean circle Route nach westen zu nehmen.

Diese führt uns zunächst über den Lake Coichan und das kleine Örtchen Chemainus zum Juan de Fuca Nationalpark. Chemainus ist ein herrliches Dorf direkt am Wasser. Vor einigen Jahren wohl relativ unbeachtet jenseits des Tourissmus. Daher haben sich die Einwohner wunderschöne Bilder auf ihre Fassaden gemalt um doch einige Touristen anzulocken. Wie wir finden sehr lohnenswert. Am Abend treffen wir im Park auf Kjell und erkundigen uns nach einem örtlichen Camping. Den gäbe es nicht aber wir werden eingeladen bei ihm zu übernachten. Kjell ist in Norwegen geboren und lebt seit vielen Jahren in Canada. Er hat an der Uni Kunst unterrichtet und widmet sich nun seitdem er Rentner ist seinen eigenen wunderschönen Bildern. Wir werden mit einem Bad, köstlichem Lachs und Weißwein verwöhnt. Was für ein Genus! Am Nächsten Morgen nehmen wir noch den Abstecher über die kleine Bäckerei und radeln weiter in Richtung Nationalpark. Das Wetter ist herrlich. Wir wissen dies zu schätzen da das Wetter hier in der Tat innerhalb weniger Minuten wechseln kann. Dies sollen wir auch ziemlich bald erfahren.

Wir übernachten auf einem einfachen Camping direkt am Meer und werden vom Wind und Wellenrauschen in den Schlaf gewogen. Am Nächsten Morgen genießen wir unser Frühstück vor dem Strandpanorama als plötzlich innerhalb weniger Minuten kalter Nebel vom Meer aufsteigt. Wie in einem Horrorfilm sind innerhalb der nächsten halben Stunde der Strand und die umliegenden Berge in Nebelwaden eingehüllt.

Wir brechen zum Nationalpark auf um dort ein bisschen wandern zu gehen. Ein 5 Km Trail führt durch mystisch wirkenden Regenwald zum „Botanical Beach“ und wieder zurück. Wir können uns kaum satt sehen an dem intensiven Grün des Regenwaldes und bestaunen verschlungene Wurzeln, Mooslandschaften und herrliche Pilze.

Wir radeln bis in den späten Abend hinein als der Nebel plötzlich zunehmend dichter wird. Wir können kaum noch die Hand vor Augen sehen. Ein Camping schein weit und breit nicht in Sicht. So langsam liegen unsere Nerven doch ein wenig blank da in dieser Region der Insel reichlich große Wildkatzen (Cougar) und Schwarzbären heimisch sind und man diese vornehmlich zu Zeiten der Dämmerung antrifft.

Wir sind erleichtert als wir nach weiteren 15 Km doch das Schild für den Camping „China Beach“ sehen. Der Campingplatz ist bereits geschlossen da die Saison vorbei ist. Wir schieben unsere Räder wild entschlossen dort zu bleiben an der Schranke vorbei. Wie sich zeigen soll überhaupt kein Problem. Der Platzwart ist noch vor Ort und natürlich dürfen wir unser Zelt aufbauen und müssen nicht einmal dafür bezahlen.

Wir radeln weiter nach Sooke. Erneut werden wir am Abend eingeladen. John sieht unsere Räder vor dem örtlichen Supermarkt und einmal mehr werden wir mit großartiger Gastfreundschaft verwöhnt. John ist Rentner und hat früher als Spezialist in Kanadischer Kunst gearbeitet. Von Sooke radeln wir auf einer ehemaligen Bahntrasse, dem „Galloping Goose Trail“. Ein toller teils asphaltierter Radweg der uns bis nach Downtown Victoria zu unserer „Warm shower WG“ bringt. Hier verbringen wir 2 super nette Tage. Die WG beherbergt immer wieder Radfahrer und andere Reisende. In dem charmanten Haus wohnen 6 Leute. Wir können es uns im Wohnzimmer gemütlich machen. Kurz nach der Ankunft gibt es ein gemeinschaftliches Essen. Während des Essens kommen noch weitere Freunde dazu. Selbstverständlich dürfen alle mitessen. Wie wir hören sind die Nahrungsmittel im Haus für alle frei zur Verfügung. Wir erfahren das ein Teil des Lebensmittel von einer Farm kommt auf der einer der Mitbewohner arbeitet. Ein weiterer Anteil aus dem hauseigenen Garten und der größte Anteil durch sogenanntes „Dumster diving“. Wir lassen uns erklären was das zu bedeutet hat. In der Tat stammen diese Lebensmittel aus den riesigen Müllcontainern der lokalen Supermärkte. Alles ist top erhalten und sauber. Inzwischen gibt es wohl in Vancouver und Victoria eine relativ große Anzahl an Menschen die dies praktizieren.

An unserem „freien Tag“ in Victoria erfüllen wir uns einen kleinen Traum und beobachten am Nachmittag Orcas von einem Boot aus. Nicht nur das Wale watching ist ein absulutes Highlight sondern auch das kleine Speedboat (Zodiac) mit dem es zunächst in unbeschreiblichem Tempo von 80 Km/h aufs Meer geht. Wir erfahren das es zwei Arten von Killerwale gibt. Die „Reisenden“ und die „Ortsansässigen“ die das ganze Jahr über in der Region verweilen.

Wir kommen in den Genuss die „fremden“ Killerwale auf ihrer Durchreise beobachten. In einer 6er Formation schwimmend geht die Familie auf Robbenjagt. Sobald wir in die Nähe der Orcas kommen werden die Motoren ausgestellt. Näher als 100 Meter darf sich nur das Forschungsboot nähern. Allen anderen drohen Strafen im fünfstelligen Dollarbereich. Wir bleiben bis kurz vor Sonnenuntergang auf dem Wasser und werden mit spektakulären Bildern und Szenen dieser unglaublichen Lebewesen verzaubert....

 

Bridge to Langley near Vancouver

endless Pumpkin Fields

invited by Kjell, a local Artist in Chemaianus, Vancouver Island

Kjell`s Paintings influenced by the surrounding nature of the Island

morning mood on the road to Lake Coichan

between Chemainus and Lake Coichan

Campground Port Renfrew

Morning mood Port Renfrew

Botanical Beach at Juan de Fuca NP

on the road to China Beach

above the clouds...

cycling on the Galloping Goose Trail into Victoria

ready to see the Orcas, Victoria

Orcas near Victoria

three Orcas hunting seals very close to the shore, Victoria

Harbour, Victoria

Skyline of Victoria