Nach einem ruhigen Nachtflug landen wir gegen 6:00 Morgens auf dem internationalen Flughafen in Auckland. Gepäck und Räder sind schnell vom Band, jetzt müssen wir nur noch den Zoll hinter uns bringen. Neuseeland hat sehr strenge Richtlinien was die Einführung von Campingausrüstung, Rädern oder Lebensmittel angeht. Wir müssen alles auf dem Zollbogen aufführen und werden auch prompt zur "Biosecurity" weitergeleitet. Wohlweißlich hatten wir die Räder vor dem Einpacken in Chile ausgiebig geschrubbt und abgeduscht. Der Zollbeamte wirft einen kurzen Blick in einen der Kartons und fragt ob das andere Rad genau so sauber sei. Wir bestätigen. Er ist zufrieden. Unser Zelt und meine Wanderschuhe bestehen den "Bio-Test" allerdings nicht und werden in einem extra Raum gereinigt und desinfiziert. Alles damit keine fremdem Samen, Pollen oder Insekten in den Inselstaat hineingebracht werden die die einheimische Flora uns Fauna aus dem Gleichgewicht bringen könnten.
Die Zollbeamten sind trotz der frühen Stunde gut gelaunt und ausgesprochen Höflich! Nach einer halben Stunde hat unser Zelt die Prozedur überstanden und wir brauchen erstmal einen Kaffee zum wachwerden. Wir bauen die Räder zusammen, gönnen uns noch einen zweiten Becher und nachdem die Sonne aufgegangen ist radeln wir bei bestem Wetter los. Unsere Warm Shower Übernachtung haben wir leider selbst vermasselt denn wir haben bei der Anfrage vergessen die Zeit Verschiebung und Überschreitung der Datumsgrenze mit ein zu berechnen; so hat leider unser potentieller Gastgeber heute, also einen Tag später, Nachtdienst und kann uns nicht aufnehmen. Irgendwie vertrödeln wir also den Tag bis zum frühen Nachmittag und checken in ein Hotel in der Nähe des Flughafens ein.
Das erste was uns bereits auf dem Flughafen auffällt ist das man es hier offensichtlich legere mag. Mann und Frau tragen Jogginghosen in jegliche erdenklichem Stiel, auch gerne kurze Hosen und Flipflops (man bedenke in Neuseeland ist gerade Winter!) oder eben auch barfuß. Jawohl barfuß! Das ist hier vollkommen normal. Barfuß im Supermarkt, zum Briefkasten, auf der Straße im Ort oder im Café. Auch die Kleinkinder und Babys sind zu unserem Erstaunen oft mit nackten Füßen im Kinderwagen oder auf dem Arm der Eltern zu sehen. Ach ja und die eindeutigen liebsten Schuhe der Neuseeländer, die Flipflops, hei0en hier Jandals, abgekürzt von "Japanese Sandals". In den etwas teureren Restaurants steht dann gerne auch schon mal ein Schild "no Jandals and not barefood" und es gibt noch eine weitere Kuriosität. An den Türen viele Supermärkte, Fastfood Restaurants oder Läden hängen Schilder mit "no dirty boots" und dann stehen regelmäßig mehrere Paar typische knöchelhohe Arbeitsstiefel (die mit dem Gummieinsatz an der Seite) vor dem Supermarkteingang und deren Besitzer gehen auf Socken einkaufen! Wir finden das sehr sympathisch. Überhaupt ist der "Kiwi", wie sich der Neuseeländer gerne nennt, überaus freundlich und gutgelaunt. Überall wird gegrüßt, man fragt wie es einem so geht und im Gegenteil zu anderen Ländern wie die USA wo wir das "How are you" oft nur als Floskel empfunden haben, erwartet man hier eine Antwort oder auch gerne mehr. So unterhalten wir uns im Supermarkt des Öfteren mit einer total fremden Kassiererin über Gott und die Welt und oft will man wissen wo wir her kommen, wie lange wir bleiben und ob uns Neuseeland gefällt.
Unsere zweite Nacht verbringen wir bei unseren Warm shower Gastgebern Zoë und Ray im Ort Papakura der etwas südlich von Auckland gelegen ist. Die beiden kommen ursprünglich aus England und obwohl Ray überhaupt nicht viel Rad fährt und Zoë zwar gerne in der Zukunft einmal Australien per Fahrrad umrunden möchte aber bis lang noch nie selbst eine größere Tour unternommen hat nehmen die beiden leidenschaftlich gerne Radfahrer auf.
Wir sind uns sofort sympathisch. Es ist Freitag Abend und keine 5 Minuten nach unserer Ankunft stehen wir jeder mit einem Weinglas in der Hand in der Küche, nippen köstlichen Neuseeländischen Rotwein und wir kochen für die beiden Königsberger Klöpse.
Vielleicht fragen sich jetzt einige von Euch warum ausgerechnet dieses Gericht. In den zwei Jahren Reise haben wir für fast jeden unserer Gastgeber versucht ein typisches deutsches Gericht zu kochen und keines ist so gut angekommen wie dieses. Wir haben es also irgendwann aufgegeben etwas anderes zu kochen und nun gibt es einfach Standard mäßig Königsberger Klöpse (nach dem Geheimgericht von Oma Irmgard :-)))
Zoë und Ray laden uns ein einen weiteren Tag bei ihnen zu bleiben und wenn wir eines inzwischen gelernt haben ist es solche Einladungen nie auszuschlagen. Es sind die Tage und Momente die die Reise unvergesslich werden lassen und gegen einen weiteren Pausentag haben wir in der Regel auch nichts einzuwenden. Im Gegenzug werden wir heute Abend königlich mit zartem Hühnchen und Grillgemüse bekocht und radeln am nächsten Tag auch eher am sehr späten Morgen weiter.
Wir machen uns auf den Weg zur Coromandel Peninsula denn dort wohnt Annegrit, eine ehemalige Klassenkameradin aus der Grundschulzeit von Radkos Vater. Wir sind eingeladen und dürfen so lange bleiben wie wir wollen. Als wir ankommen ist Annegrit noch auf Reisen in Buenos Aires aber das ist kein Problem für sie. Das Kennenlernen eine Woche später ist erwartungsgemäß herzlich und unkompliziert. Auf dem riesigen Grundstück stehen zwei kleine Häuser und eines haben wir mehr oder weniger für uns. Das Grundstück liegt auf einem Hügel und überblickt eine riesige Meeresbucht mit vorgelagerten Inseln. Der Ausblick und die Natur die uns hier umgibt sind einmalig und ehe wir uns versehen sind drei Wochen wie im Flug vergangen. Wir machen uns in der Zeit so gut es geht im Garten nützlich. Überhaupt ist der riesige Schuppen ein (Männer)-Paradies. Benzinbetriebener Rasenmäher, Quart, ein kleiner Traktor (!!!), Kettensäge, Linetrimmer, Bladecutter usw.... Muß ich noch mehr sagen?
In Neuseeland kommt letztlich alles anders als Geplant. Nachdem wir immer wider von anderen Reisenden oder Neuseeländern erzählt bekommen hatten wie kalt und ungemütlich es im Winter auf der Südinsel werden kann hatten wir uns entschieden mit den Rädern bis Wellington zu fahren, die Fähre auf die Südinsel zu nehmen und in Christchurch einen kleinen Camper zu mieten. Das das Wetter in Neuseeland unberechenbar ist hatten wir bereits in den vier Tagen zwischen Auckland und Coromadel gemerkt. Es ist hier nichts ungewöhnliches das das Wetter innerhalb von Minuten wechselt. Nicht umsonst sagen die Neuseeländer häufig "Wenn Dir das Wtter nicht gefällt dann warte einfach zwanzig Minuten". Und so erleben wir hier an einem Tag manchmal gefühlt alle Jahreszeiten und das ist beim Radfahren ziemlich nervig denn man ist ständig dabei sich an oder aus zu ziehen. Ein weiteres Problem ist das das Zelt morgens immer klatsch nass vom Regen oder Tau ist und wir immer das Innenzelt rein und rausknöpfen müssen damit es innen nicht nass wird und das ist auf die Dauer auch ziemlich nervig. Nach vielem Überlegungen ist die Lösung am Ende ziemlich einfach. Annegrit entscheidet sich spontan dieses Jahr doch noch nach Deutschland zu fliegen und somit tauschen wir einfach Autos. Annegrit kann mit Radkos sonnengelben Golf durch Europa düsen und wir eine Neuseelandrunde mit ihrem Toyota Landcruiser drehen.
Damit wir im Auto übernachten können schraubt Radko die Rückbank aus und baut ein Bettgestell aus Holz unter welches wir 4 große Kisten mit Ausrüstung und Essen schieben können und dann geht's nach knapp 4 Wochen Pause endlich wieder los....ohne Räder!
Ach ja und da wäre noch die Sache mit dem "Camping in Neuseeland" zu erwähnen. Wild campieren ist in Neuseeland seit einigen Jahren strikt verboten...halt, nein, ganz so genau kann man es wiederum nicht stehen lassen. Das neuseeländische "Camping System" hat uns am Anfag einige Kopfschmerzen bereitet und wir haben einige Wochen gebraucht um es vollendend zu verstehen. Da wir wissen das es unter unseren Mitlesern auch reichlich Campingfreunde gibt und der eine oder andere auch mit Neuseeland liebäugelt hier also ein kleines "Camping ABC" .
Wildzelten ist also verboten, außer man fährt in einem sogenannten "self contained" Fahrzeug. Das bedeutet das eine Toilette vorhanden ist und jegliches Abwasser gesammelt und nicht auf den Boden ausgleitet wird. Mit diesen Fahrzeugen (sie müssen übrigens zertifiziert sein und dann erhält man einen Aufkleber und Papiere) darf man wenn keine Verbotsschilder aufgestellt sind (und ihr könnt uns glauben die stehen wirklich überall, da hat der Neuseeländer kleine Mühen und Kosten gescheut) dort übernachten bzw. auf ausgeschriebenen Parkplätzen stehen. Diese sind in der Regel kostenlos. Zudem findet man in jedem Dorf bei der Einfahrt ein Hinweisschild wo die nächste "Dumpstation" für das Abwasser zu finden ist.
Mit einen "Non-Self contained" Fahrzeug (also wir) dürfen wir gar nicht frei stehen. Wir müssen auf Campingplätzen übernachten bzw. gibt es ebenfalls einige Parkplätze oder Parks mit angegliederten Toiletten wo wir stehen dürfen. Interessanter Weise haben die Wohnmobilstellpätze meistens auch öffentliche Toiletten dennoch ist es für die "Nicht-Selbstversorger" streng verboten dort zu übernachten (ähhh??? Muß man das verstehen...???) Wird man erwischt bezahlt man auf der Stelle 200 $ Strafe. Wir haben sogar von einem Reisenden gehört der aus Versehen auf einem Parkplatz der für beide Kategorien zugelassen war auf der "falschen Seite" stand und 200 $ zahlen musste!
Nun gibt es aber zum Glück eine Vielzahl von Campingplätzen und wenn man mit dem Auto unterwegs ist kann man immer Problemlos einen dieser erreichen. Auch hier gibt es ein anfänglich verwirrendes System:
Man unterscheidet staatliche Campingplätze vom Department of Conservation (Naturschutzbehörde) die als "DOC Campgrounds" bezeichnet werden von den privaten. Die DOC Plätze haben ein eigenes Preis- und Klassen Systhem: "Basic" (Plumsklo oder nichts) sind kostenlos, "Backcountry" (Plumsklo und wie der Name schon sagt im Hinterland) kosten 6$ pro Person, "Standart" (Plumsklo und Wasserhahn) 8$, "Scenic", also sehr schöne Lage, 13$ und "Service" (warme Duschen, Küche etc) 16$ pro Person.
Es sei noch einmal erwähnt das 1 Euro nur 0,6 Neuseelanddollar sind, Camping ist hier also recht preisgünstig. Zudem ist es hier vollkommen egal ob man im Wohnmobil, Auto oder Zelt schläft, man zahlt pro Person und nicht für die Art des Fahrzeugs. Lediglich Strom kostet extra.
Auf den meisten DOC Plätzen gibt es Umschläge in die man das Campingformular und das Geld legt und anschließend in eine Box wirft. Im Sommer wird das angeblich täglich kontrolliert, wir haben nie jemanden vor Ort gesehen.
Ist man nun ohne Wohnmobil unterwegs möchte man ja auch gerne ab und an nicht nur in einen 10 Grad kalten Fluss oder See springen sondern auch mal warm duschen. Hierfür bieten sich die sogenannten Holliday Parks an. Dort findet man große Küchen, die in der Regel mit allem ausgestattet sind, inklusive Geschirr und Kochutensilien, Waschsalons mit Waschmaschinen (4$) und Trocknern (3$), Duschen, Spielplätze, Swimmingpool und vieles mehr. Pro Person zahlt man zwischen 16 und 20 Dollar. Für das was man bekommt ziemlich gut, aber für uns auf langer Reise auf Dauer zu teuer. Was also nun?
Nach 10 Tagen sitzen wir auf der Südinsel auf einem DOC Campingplatz mit einem anderen Reisenden zusammen und er erzählt uns von "Camper Mate". Wir wollen hier keine Werbung machen aber diese App, die man sich kostenlos runter laden kann, war für uns Gold wert. Auf der Landkarte kann man sich wahlweise Campingplätze für Selbstversorger oder Nicht- Selbstversorger anzeigen lassen. Anhand eines Farbsystem erkennt man die Preisklasse (Grün kostenlos, blau preiswert usw. ) und plötzlich entdecken wir reichlich kostenlose Stellplätze der kleineren Gemeinden (sogenannte Domains) und noch viele private Campingplätze die wie die Holiday Parks ausgestattet sind aber oft nur die Hälfte kosten! Weiterhin sehr nützlich kann man sich öffentliche Duschen, Schwimmbäder, Tankstellen, WLAN usw. anzeigen lassen und obwohl wir uns beim Radfahren abends lieber mit dem Schlafplatz überraschen lassen und selten vorrausplanen ist es in Neuseeland leider eher schwierig mit der Übernachtungsspontanität...
Wer nicht gerne in der Natur ist kann sich Neuseeland sparen. Hier ist oftmals bereits der Weg mit seiner herrlichen Landschaft das Ziel und überhaupt sind fast alle "Sehenswürdigkeiten" in Aotearoa, dem "Land der großen weißen Wolke" wie die Ureinwohner (Maoris) es nennen, hauptsächlich Naturschauspiele.
Eines der für uns eindrücklichsten ist für uns auf der Nordinsel die Gegend um Roturoa. Hier dampft und brodelt die Erde in den unterschiedlichsten Nuancen. Die Gegend ist übersäht mit heißen Quellen, dampfenden Seen, Wasserfällen und blubberndem Matsch. Selbst in der Innenstadt von Roturoa gibt es einen öffentlichen Thermalpark mit Spazierwegen und Stegen entlang von brodelndem Gewässer und im Sommer gibt es sogar eine Thermal-Fußbad-Anlage.
In der Gegend zwischen Rotorua und Taupo gibt es mehrere Geothermal Parks. Das sind keine Schwimmbäder sondern Anlagen wo man sich Geysire, heiße Quellen, und brodelnde Seen in den herrlichsten Farbtönen anschauen kann. Fast alle verlangen Eintritt.
Die unserer Meinung nach beeindruckteste Anlage ist das "Wai o Tapu Geothermal Wonderland"
Für ein Thermalbad wollen wir allerdings nicht bezahlen denn das bekommen wir in Taupo im Stadtpark in einem heißen Fluss vollkommen umsonst. Vom Parkplatz laufen wir einfach 200 Meter Richtung Dampfwolke. Der Fluss fließt in mehreren sanften Wasserfällen und Terrassen in kleine Becken in denen man je nach Höhe ziemlich heiß bis lauwarm baden kann! Am Ende mündet die heiße Quelle in den riesigen Waikato River mit den spektakulären Huka Wasserfällen so dass die Temperatur der untersten Becken vom Flusswasser abgekühlt wird.
Wir haben ziemlich schnell gemerkt das der neuseeländische Winter nicht die schlechteste Reisezeit ist. Die Campingplätze sind leer, oft sind wir die Einzigen. Nur auf den absoluten Touristenrouten sind wir dann doch überrascht das auch im Winter ordentlich Betrieb ist. Die absolute Spitzennation im neuseeländischen Winter sind die Japaner gefolgt von sämtlichen weiteren asiatischen Nationen. Dabei sieht es für uns so aus als wenn sich eine große Familie oder Reisegruppe auf mehrere Wohnmobile aufteilt und dann hauptsächlich in Kolonnen die Südinsel besucht.
Wir fahren erstmal weiter auf der Nordinsel und zwar auf der sogenannten "Desert Route" Richtung Tongariro Nationalpark und dessen Vulkane. Hier würden wir eigentlich gerne eine der angeblich spektakulärsten Tageswanderungen Neuseelands machen, das "Tongariro Alpine Crossing". Aber alles geht eben doch nicht im Winter. Der größte Teil des Weges liegt im Tiefschnee und das Wetter ist nur mäßig. Wir entscheiden uns daher lieber für mehrere kurze Wanderungen unterhalb der Schneegrenze und werfen trotzdem mit einigen spektakulären Blicken auf die Vulkane belohnt.
Über winzige Bergstraßen geht es weiter in den Süden der Nordinsel Richtung Wellington und das nahe gelegene Cape Palliser. Es regnet und stürmt und in der Nacht auf dem abgelegenen und einsamen Camping werden wir ordentlich durchgeschüttelt. Dafür klart es am nächsten Morgen auf und wir fahren bei bestem Sonnenschein entlang der kurvigen und engen Küstenstraße zur Seehundkolonie und Leuchtturm. Die Seehunde liegen bis direkt an den Asphalt heran faul in der Sonne. Einige kommen neugierig zum Auto und beäugen uns wachsam aber den meisten sind wir offensichtlich vollkommen egal.
Wir erreichen "Windy Wellington". Für uns ganz eindeutig Neuseelands hippeste und coolste Stadt. Berühmt berüchtigt für windiges Wetter, zeigt sich die Stadt uns für zwei Tage von ihrer Glanzseite. Besonders an der Hafenpromenade lässt es sich wunderbar aushalten...Wir schlendern zum "Must Do" Wellingtons, dem Nationalmuseum Te Papa. Auf 5 Etagen bekommen wir hier in interaktiven Ausstellungen Einblick in die Geschichte, Kultur und Geologie Neuseelands. Fast eine gesamte Etage widmet sich dem Thema Erdbeben, denn man könnte fast schon sagen das Erdbeben in Neuseeland zum Tagesgeschehen dazu gehören. Ungefähr 20.000 Erdbeben ereignen sich jährlich in Neuseeland, davon ca. 100-150 spürbare. Immer wieder kam es in der Geschichte Neuseelands zu so starken Beben das ganze Städte in Trümmern lagen. Die letzten drei großen Beben betrafen vor allem die Südinsel. Am 14. November 2016 schnitt ein Erdbeben der Stärke 7,8 die Stadt Kaikoura von der Außenwelt ab. Ein Teil der Küstenstraße ist bis heute noch wegen Reparaturarbeiten geschlossen. Gleich zwei heftige Erdbeben traumatisierten die Stadt Christchurch und deren Bewohner im Jahr 2010 und 2011. Nach 24 furchtbaren Sekunden hatte sich Neuseelands zweitgrößte Stadt vieler Orts in einen Trümmerhaufen verwandelt und hunderte von Nachbeben ließen die Stadt immer wieder in den nachfolgenden Wochen erschüttern.
Im Museum können wir im "Erdbebenhaus" eine Erschütterung der Stärke 5 miterleben. Auf Hüfthöhe können wir uns dabei an einem gut befestigten Geländer besthalten. Die Einrichtungsgegenstände sind natürlich vorbildlich befestigt und nichts kann verrutschen und trotzdem bekommen wir eine Ahnung davon wie es sich anfühlen muss mit dem beängstigenden Wissen das das letzte Erdbeben von Christchurch 50 mal stärker gewesen ist...!
Eine weitere Ausstellung die uns berührt ist "Gallipoli the Scale of our War". Eine Sonderausstellung die aus der Perspektive sieben beteiligter neuseeländischer Personen die Schlacht auf der türkischen Halbinsel Gallipoli im ersten Weltkrieg beschreibt. Sechs Soldaten und eine Krankenschwester die die furchtbare Schlacht mit mehr als 100.000 Gefallenen erlebten beschreiben in Tagebüchern, Briefen oder retroperspektiv die Ereignisse der Schlacht sowie ihre Gedanken und persönlichen Erlebnisse. Bis heute gedenkt man in Australien, Neuseeland und Tonga am 25. April jeden Jahres am sogenannten ANZAC Day (Australian and New Zealand Army Corps) der Landung auf Gallipoli sowie den Gefallenen der Schlacht.
Mit Hilfe der Firma Weta Workshop, die auch bei den Herr der Ringe Produktionen mitarbeitete, wurden die Protagonisten der Ausstellung in riesigen Wachsfiguren verewigt. Sieben Personen, sieben Zimmer und sieben Geschichten die unter die Haut gehen!
Von der Dachterrasse des Museums haben wir noch einmal einen tollen Blick auf den Hafen und die Skyline Wellingtons. Nach drei Stunden Museum müssen wir erst einmal unsere Gedanken ordnen und laufen zum Botanischen Garten. Zurück wollen wir eigentlich in Wellingtons berühmte Seilbahn steigen aber die wird leider gerade repariert.
Am späten Nachmittag nehmen wir den Bus zurück zum Campingplatz. Wir fahren im Schneckentempo durch Wellingtons Vororte. "Fish and Chips" Läden (Pommes mit frittiertem Fisch), China Imbisse sowie kleine Läden dominieren die Häuserfronten. Wir sind erstaunt wie höflich man sich auch im Bus benimmt. Die Busfahrerin wird freundlich gegrüßt und wirklich jeder bedankt sich beim Verlassen des Busses für die Fahrt. Neuseeland ist für uns mit Abstand bislang eines der freundlichsten Länder auf der gesamten Reise. Es fällt uns so sehr auf das wir es hier erwähnen müssen!
Am nächsten Tag setzen wir bei Sonnenschein mit der Fähre von Wellington nach Picton auf der Südinsel über. Die Fahrt dauert weniger als vier Stunden. Es gibt zwei Fährgesellschaften die sich für uns außer bei den Abfahrtszeiten nicht sonderlich unterscheiden. Dennoch scheint es sich hier um eindeutige Konkurrenten zu handeln denn beide Fährgesellschaften werben im Neuseeländischen Fernsehen mit rührseligen Videos von Familienzusammenführungen und Kindheitserinnerungen auf den anderen Inseln für Fahrgäste.
Die Fährauffahrt ist top organisiert, die Überfahrt durch die Fjordlandschaft wunderschön und auch an Essen und WLAN mangelt es zu keiner Zeit. Um so mehr sind wir immer wieder erstaunt darüber wie viele Neuseeländer uns unterwegs erzählen noch nie auf der jeweils anderen Insel gewesen zu sein.
Das Erste, das uns auf der Südinsel auffällt, ist, das hier deutlich mehr Touristen unterwegs sind als auf der Nordinsel denn in Neuseeland sind Winterferien und die Skisaison hat im Süden begonnen. Der Norden der Südinsel ist allerdings bekannt dafür, das es auch im Winter angenehm mild sein kann und der Wetterbericht sagt uns für die nächsten Tage Sonnenschein voraus. Auf eine Region haben wir uns die ganze Zeit besonders gefreut, auf den Abel Tasman Nationalpark und dort fahren wir nach einem kurzen Besuch der Fjordlandschaft hin. Wir wollen wissen ob die Strände in natura wirklich so toll aussehen wie auf den Broschüren aus den Touristeninformationen. Auf dem abgelegenen DOC Campingplatz (10 Km Schotterpiste) sind wir mal wieder fast alleine. Der Camping ist riesig so das wir erahnen was hier im Sommer los ist. Bereits am Beginn der Schotterpiste die über eine schmale kurvige Straße zum Camping direkt am Strand geht stehen mehrere Schilder die erinnern das man eine Buchung haben muss um hier zu übernachten. Das gilt im übrigen für viele der Campingplätze in der Hauptsaison aber im Winter brauchen wir das zum Glück nicht. Direkt hinter dem Camping liegt einer der ungewöhnlichsten und schönsten Strände den ich je gesehen habe. Eben nicht ein vollkommender hellsandiger von Palmen bestückter Südseestrand sondern ein orange-gelber perfekt gebogener Sandstrand begrenzt von einem dichten Mangrovenhain (zumindest sieht es für uns so aus). Ich frage mich "Wo um alles in der Welt sind die ganzen Leute? Haben wir eine Tsunamiwarnung verpasst???" Hier ist niemand außer uns wie kann das sein? Aber wir haben nichts verpasst, bzw. nur die Hauptsaison in der der kleine Inselstaat mit seinen nur 4,6 Millionen Bewohnern dann gerne auch mal aus allen Nähten platz....
Eine 6 stündige Wanderung auf dem "Abel Tasman Great Walk" führt uns immer entlang der Küste in neue Buchten die sich alle lustiger Weise in der Farbe des Sandes lein wenig unterscheiden. Als wir Mittags in einer der Buchten eine Pause machen spielen direkt vor uns im seichten Wasser mehrere junge Seerobben. Wenn wir zurückblicken können wir sagen das der Abel Tasman Nationalpark für uns persönlich eine der schönsten Regionen Neuseelands ist!
Eine weitere Region, die uns unendlich Beeindruckt hat, ist die raue Westküste der Südinsel und diese fahren wir meist mit Blick auf unglaubliche Meerespanoramen Richtung Süden.
Nach einem ziemlich heftigen Regentag stoßen wir am Morgen erstmalig auf die raue Landschaft der Westküste. Die Stimmung ist einmalig aber auch ein wenig unwirklich. Nach den starken Regenfällen steigen Nebel- und Dunstwaden vom Meer und Boden in die Luft und gibt der wilden Küstenlandschaft ihre eigene mystische Stimmung. Vor allem im Gegenlicht wirkt alles wie aus einer anderen Welt und man kann sich gar nicht satt sehen (und natürlich satt fotografieren...)
Wir folgen der Küste von Westport bis in den kleinen Ort Haast. Von dort verläuft die Route erneut durchs Inland. Das besondere an dieser Strecke ist, das wir fast immer Meerpanorama und gleichzeitig Blick auf die schneebedeckten Berge der neuseeländischen Alpen haben, denn diese verlaufen parallel zur Küste von Nord nach Süd.
Entlang der Küstenstraße gibt es mehrere Attraktionen zum Anschauen. Eine Karte oder Reiseführer braucht man eigentlich nicht denn alles ist perfekt ausgeschildert und fast jeder Ort hat eine sogenannte "I-Site", eine Touristeninformation, in der man erstklassiges Karrenmaterial für sämtliche Regionen umsonst bekommen kann.
Zudem gibt es an der Westküste keine Alternativstraße und so muss man einfach nur seiner Fahrtrichtung folgen. Hier nimmt der Touristenverkehr auch deutlich zu denn keiner möchte eine DER Hauptattraktionen der Südinsel verpassen, den Franz Josef Gletscher. Die Namensgebung des Gletschers erfolgte im Jahre 1865 durch seinen österreichischen Entdecker Julius Haast, der ihn wohl prompt nach seinem Kaiser benannte.
Ursprünglich soll der Gletscher eimal in das Meer gemündet sein aber seit der letzten Eiszeit hat sich die Gletscherzunge weiter ins Inland zurückgezogen. Der eigentliche Gletscher ist heute leider nur noch per Helicopter zu erreichen und die terminale Gletscherzunge mit reichlich Distanz abgezäunt. Ein 30 minütiger Wanderpfad führt entlang eines riesigen Gletscherflusses und Wasserfällen zum aktuellen Aussichtspunkt auf den Hügeln eines Anteiles der Endmoräne. Am Beginn des Pfades stehen Hinweisschilder die den Einsatz von Drohnen verbieten (!) und eines fällt uns beim Wandern sofort auf. Mit Ruhe ist hier nix. Alle 5-10 Minuten fliegen die Helicopter mit Touristen Richtung Gletscher um dann nach weiteren 5 Minuten zurückzukommen. Das verursacht einen solchen Lärmpegel das man sich auf mehreren Schildern entlang des Weges dafür entschuldigt und den Touristen empfehlt, die gerne eine ruhige Atmosphäre hätten, vor 8:00 Uhr oder nach 18:00 zu wandern....wie schräg!
Wir übernachten auf dem spektakulären Gillespies Beach Campingplatz. Auf der Einen Seite des Campings sind es nur wenige Meter zu einem wildbelassenen Steinstrand und auf der anderen Seite die in der untergehenden Sonne erglühenden schneebedeckten Gipfel der Alpen. WOW!
Am nächsten Morgen, nach einem ausgedehnten Kaffee am Strand fahren wir nur wenige Kilometer zu einem kleinen aber spektakulären See. Der berühmte "Lake Matheson" auch bekannt als "Mirror Lake" also "Spiegel-See" ist mit Sicherheit einer der meist geknipsten Fotoobjektive Neuseelands denn der See liegt so perfekt das sich an einem klaren und windstillen Tag die Alpen mit dem Gipfel des berühmten Mount Cook, dem höchsten Berg Neuseelands (3724 Meter), perfekt im Wasser spiegeln.
Wenn man schnell läuft hat man den kleinen See in weniger als einer halben Stunde umrundet aber das würden wir natürlich nicht Empfehlen...
Süd westlich von Queenstown erreichen wir Te Anau wo eine kleine Straße zu einem weiteren Juwel Neuseelands führt. Die Stadt Queenstown umfahren wir in fast schon üblicher Manier. Uns zieht es weiterhin in die Natur und Weite denn "Stadt" können wir zu hause ja zu jeder Zeit haben und die Neuseeländischen Städte die wir bereits besucht haben sind ehrlich gesagt zwar ganz schön aber eben nicht London oder Paris. Das Paris Neuseelands ist ganz eindeutig der Milford Sound, einer der angeblich "schönsten Fjorde der Welt". Das wollen wir natürlich genauer wissen. Alleine der Weg zum Fjord ist die Reise wert...
Auf den 119 Kilometern zwischen Te Anau und dem Milford Sound bekommt der Begriff "Traumstraße" eine andere Dimension. Die SH94... eine Straße der Superlative! Könnte man eine Straße mit dem Eifelturm, dem Opernhaus in Sydney oder dem Empire State Building in New York vergleichen dann ist es die SH94 :-))) !!! Glasklare Seen, goldene Täler, schneebedeckte Berge, tosende Wasserfälle und zur Krönung die Fahrt durch ein Felsmassiv das einen unwillkürlich an "die Mauer" in der Fernsehserie "Game of Thrones" erinnert nur das auf der anderen Seite nicht das Reich "Jenseits der Mauer" beginnt sondern der Milford Sound.
Blickt man zum ersten Mal auf das gespenstig dunkel spiegelnde Wasser des Sounds kann es schon mal passieren das sich der Mund öffnet ohne das man es will und sich Laute selbständig machen wie "BOA, KRASS, WOW, FU**"...um nur einige der Ausrufe unsererseits und in der näheren Umgebung zu erwähnen.
Auf dem Weg zum Milford Sound begegnen wir noch einer seltenen Spezies, dem Kea Vogel. Die Chance diese einzigartigen Bergpapageien zu sehen ist hier ziemlich groß obwohl ihr Bestand inzwischen als "gefährdet" eingestuft wird. Nachdem es in den 70iger Jahren noch ca. 150.000 dieser grünen und sehr freundlichen Papageineart gegeben haben soll sind es nach aktuellen Schätzungen nur noch um die 5.000 Exemplare. Der Kea lebt ausschließlich in den Alpen auf der Südinsel Neuseelands und ist eine der wenigen Papageienarten die außerhalb der Tropen leben und auch bei Schneefall zurecht kommen.
Auf Hinweisschildern wird gebeten die Tiere nicht zu füttern. Offensichtlich muss das aber immer wieder passieren den die eigentlich niedlichen Papageien sind fast schon aufdringlich. Wenn man mit dem Auto anhält kommen sie schnell aufs Dach geflogen und Gummiteile scheinen bevorzugtes Knabberzeug zu sein und wenn man vergisst die Tür zu schließen sitzen sie Ruckzuck auf dem Autositz und nehmen alles unter die Lupe
Nachdem wir unsere erste "Nahezusprachlosigkeit" überwunden haben fahren wir mit einem der Tour Boote für 90 Minuten auf den Fjord. Viele der Anbieter haben ihre Preise drastisch reduziert denn ach so sind die Boote nicht mal annähernd halb voll. Unsere Agentur lockt zudem mit einem "All you can eat" Buffet und ich will nicht sagen das das der ausschlaggebende Punkt war aber ein absoluter Bonus!
Wenn man mit dem Boot auf dem düsteren an manchen Stellen fast schwarzem Wasser fährt bekommt man den Fjord aus sämtlichen Perspektiven gezeigt. Die meisten Boote fahren die 15 Kilometer bis zur Mündung in die ziemlich stürmische Tasmanische See und tuckern dann zwischen den bis zu 1000 Meter hohen Felswänden des Fjords zurück. Als weiterer Höhepunkt gehen wir auf Tuchfühlung mit den spektakulären Stirling Falls. Ganze 150 Meter fallen die Wassermassen mit einem riesen Getöse in den Fjord.
Am Ende der Bootsfahrt können auch wir ein bisschen den Trubel um diesen abgelegenen Fjord verstehen. Mehr als eine halbe Million Menschen besuchen dieses Fleckchen Erde am Ende der Welt jährlich und da der Fjordland Nationalpark immer wieder gerne für spektakuläre Kulissen in Filmen verwendet wird, kann die Popularität nur noch weiter steigen! Ob es der schönste Fjord der Welt ist...? Dass muss jeder selber entscheiden aber eine halbe Million begeisterte Besucher jährlich könnten ein guter Hinweis dafür sein :-)
Wir verlassen den Fjordland Nationalpark und folgen der 95 zunächst Richtung Invercargill und im weiteren der 1 Richtung Dunedin. Entlang der Route gibt es einige schöne Aussichtspunkte und die fantastische Otago Peninsula Nähe Dunedin aber irgendwie sind wir so gesättigt von den Eindrücken der letzten tage das wir es kaum schaffen Begeisterung aufzubringen.
Nach knapp 3 Wochen Autoreise sind uns einige Dinge bewusst geworden. Erstens, wir vermissen unsere Räder und das "langsame Vorrankommen", das Auto ist einfach nicht "unsere Reiseart". Und fehlt der Kontakt zur Außenwelt und Natur. Zweitens können wir jetzt verstehen warum viele der Autoreisenden auf der Panamericana genau so lange oder sogar länger als wir für die gleiche Strecke unterwegs waren. Man muss sich Zeit lassen die Eindrücke und Erlebnisse zu verarbeiten sonst wird man reisemüde! Das ist auf dem Rad natürlich kein Problem. Zum einem weil man gar nicht schnell genug vorankommt um jeden Tag spektakuläre Orte zu besuchen und zum anderen weil man beim "so vor sich hin radeln" natürlich auch jede Menge Zeit zum Nachdenken hat, manchmal vielleicht mehr als einem lieb ist. Wir beschließen trotzdem etwas zügiger unterwegs zu sein denn das Wetter soll nach einer fast 14 Tägigen Trockenperiode umschlagen.
Ein letzter Wunsch geht dann aber doch noch in Erfüllung. Wir fahren den spektakulären "Arthur`s Pass" bei schönstem Sonnenschein und saugen jeden Winkel dieser fantastischen schneebedeckten Berglandschaft in uns auf. Mit 920 Metern ist er der Höchste der Drei Alpenpässe Neuseelands und auf der leeren Schotterpiste die erst kurz vor dem Gipfel wieder in die Hauptstraße mündet fühlen wir uns sehr an das argentinische Patagonien erinnert...
Nach vier Wochen Autoreise machen wir uns auf den Rückweg zur Coromandel Peninsula auf der Nordinsel. Zwei Wochen verbleiben um die Reiseerlebnisse zu verinnerlichen und Revue passieren zu lassen.
Neuseeland hat uns mit seiner Wunderschönen Natur beeindruckt. Am Ende sind wir dankbar dieses Land per Auto erkundet zu haben denn obwohl wir insgesamt Glück mit dem Winterwetter hatten, hätte es auch anders kommen können.
Ob wir es uneingeschränkt zum Radfahren empfehlen würden ist schwer zu sagen. Nach mehr als 3000 Kilometern auf Patagoniens einsamen Pisten sind wir doch sehr auf den Geschmack des "einsamen Radfahrens" gekommen. Wer allerdings gerne auf Asphalt fährt und sich nicht durch teils regen Autoverkehr gestört fühlt kann hier trotzdem auf seine Kosten kommen.
Ein weiteres Problem war für uns das Zelten. Obwohl wir nur ein paar Tage in Neuseeland mit dem Fahrrad unterwegs waren haben wir schnell gemerkt das wir es oft nicht zu den Campingplätzen schaffen würden denn diese liegen oft mehrere Kilometer abseits der Hauptrouten. Einmal konnten wir hinter einer Kneipe schlafen aber ob das im Sommer auch ginge, wenn Touristenströme Neuseeland überrennen, wissen wir nicht.
Überhaupt hatten wir leider oft das Gefühl das es in manchen Regionen nur noch um Tourismus geht und das "ursprüngliche Neuseeland" nur noch in Grundzügen zu erkennen ist. Ganze Touristenhochburgen werden neben Naturparadiesen aufgebaut um dem nicht endenden Strom der Touristen-Massen gerecht zu werden. Wir haben die Erfahrung gemacht, das es sich häufig lohnt von der "Haupttouristenrouten" abzubiegen. Hier findet man noch das Neuseeland wie wir uns es immer vorgestellt hatten....grüne Hügel, Schafherden, Einsamkeit unter dem Kreuz des Südens und den einen oder anderen leicht verschrobenen aber immer gut gelaunten "Kiwi" :-)))
Neuseeland, ein Naturparadies mit ein paar kleinen Einschränkungen. Wunderschön, locker, sympathisch und unendlich gute Laune machend! Drei Monate sind wie im Flug vergangen. Wir haben die "radlose zeit" genossen sind aber nun wieder voller Energie und Tatendrang unseren nächsten Kontinent per Rad zu entdecken. Ab September werden wir uns wieder auf unsere Räder schwingen und durch das Land des Lächelns touren. Wir freuen uns auf die Weiterreise und hoffentlich weiterhin fleißige "Mitreisende" unter Euch. Wir sagen "see yaa" und "bye bye", wir sehen uns in Japan!