dream on two wheels

Griechenland: zurück in die alte Welt und Grüße aus Athen

Unsere letzten Tage in Bangkok vergehen schnell. Die Hitze ist enorm und wir verbringen die meiste Zeit im "Spinning Bear Hostel". Nachdem die Räder verpackt sind heißt es nur noch auf den Abflug warten. Abends, wenn die Sonnen untergegangen ist laufen wir zum nahegelegenen Nachtmarkt und schlemmen ein letztes Mal in der thailändische Küche. Ein bisschen wehmütig trinken wir unsere Letzten Fruchtshakes, essen ein letztes Mal das typische Nudelgericht"Pad Thai" und dann wartet auch schon das Taxi auf uns welches uns abends zum Flughafen bringt. Unsere Taschen sind gut mit Essen gefüllt denn die Billigfluggesellschaft bei der wir gebucht haben hat nur Service auf Bezahlung an Bord.

Gegen 21:00 sind wir am Gate. In zwanzig Minuten soll der Flieger Richtung Athen starten. Vor dem Trinkwasserspender hat sich eine beachtliche Schlange gebildet. Die meisten Passagiere haben wie wir leere Plastikflaschen mitgebracht um diese am Gate für den 12 stündigen Flug zu Füllen. Wir schaffen es genau bis zum letzten Aufruf unsere Flaschen zu füllen aber die mindestens 30 köpfige Schlange hinter uns wartet nervös weiter. Am Ende starten wir verspätet aber hoffentlich mit genug Wasser an Bord :-)

Der Nachtflug bringt uns nach Athen. Von hier aus wollen wir zurück nach Deutschland radeln. Die Temperaturen sind eine absolute Wohltat. Als wir früh morgens aus dem Flugzeug steigen zeigt das Thermometer bereits 18 Grad und der Himmel ist wolkenlos.

Wie immer trinken wir zuerst einen Kaffee bevor wir die Räder aus den Boxen holen und zusammenbauen. Dann geht es für unsere Räder zurück auf europäischen Boden, zum ersten Mal nach mehr als 30.000 Kilometern und  33 Monaten.

Wir steuern zuerst einen Supermarkt in 5 Kilometern Entfernung an. Aus dem Flughafengelände führt nur eine Straße die sofort zur Autobahn wird. Es dauert auch nicht lange da wartet ein Polizeiauto an einer Ausfahrt auf uns und winkt uns raus. "Hello, Sorry, you can`t cycle here" ruft uns der freundliche Polizist zu. "Ups, Sorry but no other Road" rufen wir zurück. "Authobahn" sagt der Polizist nun etwas strenger und zeigt in Richtung Auffahrt. Wir winken, bedanken uns und fahren runter. Ist eh die Abfahrt zum Supermarkt! In der Heimat wäre das sicher nicht so problemlos vom Tisch gewesen, bzw. seien wir mal ehrlich, wären wir gar nicht auf die Idee gekommen auf die Autobahn zu fahren...Willkommen in Griechenland: Europa aber eben doch anders!

Blick über Athen vom Hausberg Lykavittus

In Athen wohnen wir über Airbnb bei unser netten Gastgeberin Soula und ihrer Tochter Rosa. Wie viele andere Griechen auch haben die beiden täglich mit der anhaltenden ökonomischen Kriese zu kämpfen und können durch die Vermietung eines ihrer Zimmer ihrer zentral gelegenen Wohnung ihr Budget etwas aufbessern.

Von der Wohnung sind es nur 20 Minuten zu Fuß zu Athens Hausberg Lykavittus von dessen Gipfel man einen unvergesslichen 360° Panoramablick auf Athen hat.

In Athen ist es auch an der Zeit sämtlichen Nahrungsfantasien nachzukommen die wir uns in den letzten Wochen in Laos und Kambodscha erträumt hatten. Wir wollen nicht behaupten unser erstes europäisches Reiseziel nach dem Nahrungsangebot ausgewählt zu haben aber sagen wir mal so, Feta, Souvlaki und Tzatziki wandern problemlos in Mengen in unsere hungrigen Mägen....ein Phänomen welches alle Radfahrer kennen!

Zwischen der ganzen Schlemmerei gucken wir uns natürlich die wichtigsten Sehenswürdigkeiten Athens an und schlürfen einen typischen griechischen "Kaffee Fredo".  Das ist eine kalter Latte Macchiato und das populärste Getränk in Athens Cafés.

Athens Monastiraki Platz und der angrenzende Stadtteil "Plaka", der vor allem bei Touristen durch seine engen Gassen und Cafés beliebt ist, sind am Wochenende komplett mit Menschen gefüllt. In einigen Gassen sind Flohmärkte aufgebaut, die Restaurants sind auf den letzten Stuhl gefüllt und wir gönnen uns ein "Pita Souvlaki", eine Art "griechischer Döner" während wir das bunte Treiben beobachten. 

Monastiraki Platz am Wochenende

Cafés im Stadtteil Plaka

auf dem Weg zur Akropolis

Die berühmteste Sehenswürdigkeit Athens ist natürlich die Akropolis der Stadtgöttin Athene geweihte Burgberg von Athen.

Bauzäune und Bauarbeiten gehören bei der Akropolis bereits zum Bild. Seit Jahren wird restauriert und mindestens bis zum Jahr 2020 soll das so bleiben. Dem Touristenstrom scheint das nicht zu schaden. Als wir am Wochenende vom Stadtteil Plaka zum berühmten Monument hochschauen ist der Boden flächendeckend mit Menschen bedeckt die wie ein Ameisenvolk in Straßen von Tempel zu Tempel ziehen. Als wir am Montag den Berg erklimmen ist deutlich weniger los aber die Akropolis bleibt und ist eben das wichtigste Denkmal Athens.

Eingang der Akropolis: Die Propyläen bilden den Torbau zum heiligen Bezirk

Karyatiden (weibliche Figur mit tragender Funktion in der Achitektur) des Erechtheion

Das Parthenon

Dyonisostheater

Niketempel

 

Kanonaki Spieler

Von Athen aus starten wir den letzten Abschnitt unserer Radweltreise. Durch Griechenland, Albanien, Montenegro, Bosnien und Herzogowina geht es an die Küste Kroatiens. Von dort eventuell mit der Fähre nach Italien, vielleicht aber auch nicht. Wo genau die Route uns langführt und welche Länder wir am Ende wirklich bereisen wird wie immer täglich aufs neue der Weg zeigen. Ein bisschen werden wir uns auch nach dem Wetter richten müssen. Ziel ist natürlich Berlin bzw. Lollar bei Gießen. Also, auf geht's nach hause!