dream on two wheels
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Finnland

23.06.2014 Neiden - Kaamanen (136km)

Genau von diesen Tieren werde ich um 5:30 geweckt, muss das denn sein?? kurze zeit später ist alles wieder ruhig und ich kann noch eine Stunde schlafen. Nach der Abfahrt treffe ich einen Spanier, der hoch nach Kirkenes möchte. Wir tauschen uns aus und er erzählt, dass es einen deutschen mit einem Traktor mal in Südfrankreich getroffen hat, der ganz Europa mit dem Trecker abfahren möchte. So klein ist unser Planet.

Die weiterfahrt ist sehr kalt und nur 8°C bringt es auf das Thermometer. Nach 50km biege ich folgend nach einem Camping und Restaurant Schild in einen kleinen unbefestigten weg für 1km ab um etwas zu essen. Es gibt ein Camping, ein Restaurant? Der Inhaber Teido sagt er könne mir etwas machen? Wie? Er bittet mich erstmals rein. Ich darf mit Kaffee nehmen, sogar frisch gebackenen Kuchen gibt es. Er sagte das ist so für Gäste und er wolle dafür sowieso nichts. Ich bin sehr überrascht. Kurz Darauf fragt er mich ob ich Lachs mag. Nach meiner Zustimmung serviert er frischen geräucherten Lachs auf Brot.

Dieser Lachs übertrifft allen den ich bereits gegessen hab, selbst die Farbe ist viel intensiver. Er sei hier aus der Gegend, wenn die Lachse die Flüsse hin-aufkommen, dann brauchst du nur am Rand stehen uns warten. Sein Englisch ist nicht gerade sehr gut aber trotzdem reden wir über eine Stunde und später kommt auch noch seine Frau hinzu. Im Winter erzählt er sind es hier ca. -20 bis -40°C und er fügt noch hinzu: „but somtimes it es getting cold“ B bevor ich gehe lasse ich mir noch einige Wörter übersetzten, da ich überhaupt kein Wort Finnisch kann. Während ich schreibe bereitet er mir noch ein Lunchpaket vor, für die Weiterfahrt, sagt er. Es sind dies kleinen gastfreunschaftlichen Dinge, die eine Radreise ausmachen und dadurch so einmalig werden lassen. Ich bedanke mich mehrfach für den sehr schmackhaften Lachs, Kaffee, und Kuchen .. sogar jetzt auf finnisch, selbst wenn die Aussprache nicht gut ist. Mit Rückenwind geht die fahrt durch den Finnischen Wald weiter, leichte Hügel hinauf und hinab, vorbei an unzähligen kleinen als auch großen Seen. Bis nach Kaamanen wo ich auf dem Camping zelte. In der Rezeption fallen mir Postkarten aus Finnland auf, die eine macroaufnahme eines Moskitos abgebildet hat, bei anschließenden Blick nach links erkenne ich eine riesige Palette an Moskitosspray. Ich bin froh um die 8- 10°C zu haben und keine dieser Tierchen um mich herum.

24.06.2014 Kaamanen – Hirvasjävi(109km)

Bereits vor dem Frühstück trockene ich mit einem Lappen (also Tuch) das Zelt damit es nicht feucht zusammengepackt werden muss. Beim Geniessen des Kaffees im Zelt, da es draussen nur 4 Grad ist mit recht starkem Nordwind, ziehen dicke Wolken auf und es fängt an zu schneien. Zelt wieder nass, das ganze Spielchen drei mal, danach packe ich gern das nasse Zelt zusammen. Es sind nur 23km bis Inari durch einige Schneeschauer, wobei dann in Inari das bekannte Sami-Museum zu einem Besuch einläd. Vorher kurz Tanken, da ich oft drei mal pro Tag den Kocher bisher nutzte und einkaufen. Auf den nächsten 300km soll es nicht viel geben. Das Museum macht ohnehin erst um 9:00uhr auf und ich bin bereits seit 8:30uhr auf-gesattelt. Ein sehr interessant gemachtes Museum über die Sami und Nordskandinavien, mit Entwicklung der Völker, Flora und Fauna, und deren Gletscherrückgang. Ich verbringe ca. 3h in dem Museum, das es sehr interessant ist und einen Stopp auf jeden Fall wert war. Kurz darauf kaufe ich mir noch einen geräucherte Forelle und genieße sie am Wegesrad. Perfekt! Die Weiterfahrt führt wieder durch viel bewaldetes Gebiet aber auch an sehr schönen Seen vorbei, und …. die Sonne kommt heute für ca. 3h zum Vorschein, wobei die Temperatur auf sommerliche 11°C ansteigt. Weiter geht’s mit gutem Rückenwind hoch auf die Wasserscheide zwischen Barent und Baltic sea auf ca. 400m wo ich an einem Wintersportort neben der Strasse mein Zelt aufbaue und jetzt am tippen bin, Luxus wildcamping!

25.06.2014 Hirvasjävi - Sodankylä (136km)

Die Nacht und der Morgen waren wirklich kalt, nur mit Handschuhen konnten die Sachen zusammengepackt werden, währenddessen es ständig wieder schneite.

Während der Nacht konnte man das herunterrutschen des Schnees vom Zelt sehr gut hören. Häufig sind Schneeschauer durchgezogen. Das Thermometer zeigt 2Grad an. Durch denn starken Wind aus Nord wirkt es noch etwas kälter aber genau dieser starke Wind hilft mir jetzt auch Tagsüber besser voran zu kommen als auch die kleinen Tierchen nicht aus ihren Unterschlüpfen heraus zu locken. So sind mir bisher nur vereinzelte Mücken begegnet. Tagesüber steigt das Thermometer nicht über 10Grad. Landschaftlich eigentlich nicht viel neues, die kleinen Hügelchen summieren sich pro Reise Tag doch auf 600-800hm. Im Goldmuseum, nehme ich ein Kaffee und schreibe einige Zeit (2h) am Rechner. Leider klappt dann das Hochladen nicht. Ich schaue mir noch eine Weile den Souvenirladen an und entschließe mich weiter zu fahren. 10Km gibt es noch ein kleinen Einkaufsladen mit Internet. Auch dort klappt es nicht, verdammt.

Auf der Weiterfahrt husche ich mit Rückenwind lange Zeit 30km/h, 35km/h durch die Weiten Finnlands. Der Wind steht wirklich perfekt von hinten, trotz der kühleren Temperaturen und der dickeren Kleidung macht es Spass auch mal wieder flaches Gelände zu fahren und den Horizont so weit zu sehen.

An einem solchen Tag hab ich kurzes T-shirt, langes T-shirt, langes Radel-Oberteil, Fleeceweste und Windstopper an, abgesehen von kurze Radhose, langer Radlerhose und der dickeren Wanderhose und zwei paar Socken. Es geht - problematisch ist eher das waschen, da nicht alles in zwei Garnituren mitgeführt werden kann.

Am Abend treffe ich noch einen Albaner, der mit seinem Rad zuhause in Albanien gestartet ist, zum Nordkapp hoch und gerade auf dem Rückweg ist. Wie er erzählt ist er wohl schon sehr viele Touren in Europa gefahren. Auffallend ist seine recht simple und einfache Ausstattung, beim genaueren Hinsehen glaube ich nicht, dass ich mir nur 200km mit seinem Rad mit zugetraut hätte. Dagegen reise ich mit einem *** Klappcaravan. Am Abend verabschieden wir uns, da seine Route weiter direkt Richtung Süden führt und ich gen Osten weiterfahre.

26.06.2014 Sodankylä - Savukoski (103km)

Da der Camping eine Küche mit Essecke hat, was hier im Norden eher üblich ist, bereit ich meinen Kaffee und Brot dort zu. Dabei stellt sich heraus das noch vier andere Radreisende aus der Schweiz auf dem Camping sind. Zwei fuhren Schweiz-Nordkapp und sind jetzt auch dem Rückweg. Die anderen unabhänge Gruppe fuhren das Baltikum hoch hier bis Finnland um artenreiche Vögel zu fotographieren.

Die Strecke führt mich heute weiter in östliche Richtung, wobei dieser abschnitt auf einer wenig befahrenen Strasse ist. Sehr schön ruhig, bis auf den ersten Schneeschauer gleich nach dem Start, läuft alles sehr gut an. Landschaftlich wie in Finnand typisch, Wald, Wald Wald, mit kleinen gemütlichen Seen an endlos zu erscheinenden Straßen.

Ich stoppe in Tanhua auf ca. halbem Weg in einem kleinen Grocery store. Dies ist alles unter einem Dach was das kleine Dorf zu bieten hat, eine Post, Kaffee, Tankstelle -außerhalb aber ohne Funktion-, Lottozentrale und Metzgerei. Nachdem ich versehentlich Riima (Buttermilch) gekauft hatte anstatt Milch, und im Kaffee schön ausflocke bot mir die Inhaberin gleich einen neuen Kaffee an und erklärte mir, was Milch heißt sowie Buttermilch. :-) Ein neues finnisches Wort für mich.

Am Abend übernachte ich in Savukoski, der Ort wo Santa Claus der Legende nach, seine Herkunft aus dem nahe-gelegenen Gebirge „Korvatunturi Mountains“ hat. Der Camping heißt „Joulupukin Mourin maja“, was so viel bedeutet wie „Die Frau des Santa Claus“.

27.06.2014 Savukoski - Ruka (170km)

Recht früh verlasse ich den camping, trotzdem, da ich nicht so gut geschlafen hatte, läuft es recht gut. Es gab zwei Einheimische, die neben meinem Zelt gefischt hatten und sich ständig unterhielten. So ein großes nturbelassenes Land und sie müssen direkt neben meinem Zelt fischen. Naja, ich bin gast hier und verhalte mich auch so.

Leise führe ich meine Getriebenabe durch ihre 14 fahrstufen mit Rückenwind, den ganzen morgen lang, ohne pause und schon gegen 1 Uhr erreiche ich mein nächstes Ziel, den Wintersportort Salla nach ca. 85km. In Salla steht ein Infoschild, das dort damals 7 russische Panzer in das Dorf eingedrungen sind und die Finnen nur schlimmeres verhindern konnten, dadurch dass sie eine Brücke sprengten. Es ist ein sehr interessanter Ort aus geschichtlicher Sicht. Leider jetzt nicht mehr viel zu sehen. Das Museum hat leider geschlossen, ich besuche den Außenbereich wo es einige Wenige Zeugen der Vergangenheit zu besichtigen sind.

Auf der Weiterfahrt komme ich an dem Skiort vorbei, unglaublich es gibt sogar einen Hügel, min. 150m höher als das Flachland aber es reicht für einige Schlepplifte. In einer „Pizzeria“ esse ich ein belegen Teig mit allerlei was wohl so in der Küche übrig war. Laut Karte sollte es Kebab Pizza sein. Bilder erzählen mehr als Worte.

Die Weiterfahrt ist sehr finnisch. Ich sehe einige Reentiere, viel Wald wunderschöne Seen mit Anglern, und eben die ca. 6m Breite Fahrbahn, das ist mein Gebiet …. zum Glück schlängelt sich die Straße und nur ab und zu gibt es Strecken mit 5-6km Fernsicht. Hin und wieder braucht man ca. eine halbe Stunde um das Ende mit Gegenwind zu erreichen. Trotzdem komme ich abends noch bis Ruka, ein weiterer Wintersportort. Hier soll es bis auf 500m mit dem Lift hoch gehen. Mal sehen, dieser Hügel sticht aus der Landschaft wie der Mt blanc bei Fernsicht. Ich würde ihn aber Mt Verde nennen, da jetzt im Sommer ist viel Gras sichtbar ist.

28.06.2014 Ruka - Hossa (110km)

Kleine unscheinbare Quälgeister machen mir das Frühstücken nicht leicht. Über Nacht ist es nicht kälter geworden, jetzt am morgen um 5:30Uhr schon 10Grad. Hossa, hossa hossa, ...Höchsttemperatur! Ich komme weiter in den Süden :-)

Aber die Mücken haben auch Spass an der Wärme, sie werden mehr. Jetzt ist es noch auszuhalten. Da der Camping kurz vor Ruka liegt radele ich ganz ruhig durch den leer-gefegten Ort. Die separate Beschilderung nur für die Schnee-mobile faszinieren mich. Es muss im Winter hier bestimmt sehr gemütlich sein. Auf der Weiterfahrt Richtung Kuuoma, stoppe ich in einem kleinen Souvenirgeschäft, das am Wegrand mit einem Schild die Touristen anlockt: „Kahvi ja pulla“ Kaffee mit Gebäck/Teilchen/Stückchen für 2€, das ist wirklich nicht viel, in Norwegen kostete ein Kaffee meist 4-5€. Kurz nach Kuuoma, wird die Route dann unbefestigte Schotterpiste für 20km, aber besser als angenommen zu befahren. Dort kann ich sehr schöne Aufnahmen von Rentieren und sogar einem Fuchs machen. Die Rentiere sind sehr Neugierig und dennoch scheu. Sie kommen immer erst auf mich zu und bei der Unterschreitung von ca. 100m Sicherheitsabstand“ stellen sie erst die Hinterläufe breit auseinander und flüchten dann in den Wald.

Anders als in der Beschreibung über den Verlauf der weiteren Strecke ist es nicht flach sondern sehr hüglig mit kleinen Anstiegen bis zu 10 oder 14%. Von dieser Straße sind es links der Strecke ca. 8km Luftlinie bis zur Russischen Grenze, auf einem Schild ist eine kamera abgebildet, mit Schriftzug „Rajavartiolaitos“ darunter. (entweder filmen erlaubt oder verboten) ich fotografiere das Bild um später nachzufragen. Die Nachfrage ergibt weder eins noch das andere.

Wiedermal durch ein Schild (kahvi) werde ich zu einem Kaffee in ein Camping gelockt, da ich heute nur noch 10km bis Hossa fahren möchte mache ich einen Stopp. Innen in der Rezeption möchten die Gäste von meiner Tour berichtet bekommen. Ein Finne aus Helsiniki verbringt gerade seinen 2. Urlaubstag von drei Wochen hier, ein sehr sympathischer Typ, sitzt jedoch bestimmt schon seit dem Vormittag an der Bar. Er kommt jedes Jahr, seitdem er 3jahre alt ist, hier hoch in den Norden um zu angeln. …. Es sei sehr entspannend, „I have the money to do so, i can drink, i can go fishing, or i just do anything“. Warum nicht? … Nach ca. 1 1/2h fahre ich doch noch weiter zum nächsten Ort um Kleinigkeiten einzukaufen und bis zum camping.

29.06.2014 Hossa - Suomusslami (108km)

Ebenso wie beim letzten Teilstück des Vortages machen mir diese kleinen Hügel in der Landschaft recht viel zu schaffen. In Summe der erklommen Höhenmeter sind es bis jetzt pro Tag ca. 600-800hm -hier in Finnland- gewesen, kurz und unvorhersehbar mit teilweise 8-14%, 10hm jeder Hügel und dann geht es mit 45km/h wieder runter. In Norwegen hingegen war man eher darauf eingestellt einiges an Höhe überwältigen zu müssen. Die Entfernungen sind pro Tag zwar um einiges länger geworden aber Höhenmeter sind fast identisch zum Vorland. Die Strecke bietet auch jetzt nicht viel neues, abgesehen dass es heute so sehr warm geworden ist und ich das erste mal mit kurzen hosen und t-shirt gefahren bin. Huuhuuuhuuuu!!

...und die Sonne darf ich jetzt genießen, so wenig hatte ich sie selten auf Radreisen gesehen. Jetzt ist es schon der dritte Tag in zwei Wochen, Zeit Winterkleidung aussortieren.

Der Abend am See bei Suomusslami ist sehr schön, einige Wolken machen den Himmel sehr ansehnlich, da die nicht untergehende Sonne ein Schauspiel mit den Sonnenstrahlen und der Ruflektion im Wasser macht.

30.06.2014 Suomusslami – Lentiiro (117km)

Am morgen radele ich in die Stadt um das erste Paket mit den wärmeren Klamotten zu versenden, es waren zu meinem erstaunen nur 2,5 kg. Jedoch ist viel mehr platz in meinen vorderen Taschen. Alle Kleidung hätte ohnehin nicht in die Taschen gepasst, da ich bisher immer einige lange Kleidungsstücke anbehalten hatten oder Nachts im Zelt lagen. Gerade das Paket verklebt und versendet bekomme ich an der Kasse des Supermarkts die Information, dass es jetzt wieder kühler werden soll. Danach fahre ich ca. 30km nach Rateen Portti Museum und Border Patrol Museum.

Hier in Suomusslami und östlich davon zur russischen Grenze hatten zwischen November 1939 bis Januar 1940 ca. 20 000 Soldaten der Roten Armee ihr leben gelassen. In diesem Winter war es zwischen -20 bis -40°C kalt, viele sind bei dem Gemetzel schlicht und ergreifend erfroren. Die Finnen waren damals den Russen technisch stark unterlegen konnten aber doch noch das verlorene Land wieder zurückerobern.

All diese Zusammenhänge mit Bild-Materialien und teil gut erhaltenen Gegenständen sind in den zwei Museen dargestellt.

Nach den Besichtigungen führt die Strecke über 20km Schotterpiste.etwas extrem holprig, wobei der Frontträger auf der Verschraubung rutscht und auf dem Schutzblech aufliegt. Die Reparatur war nicht das Problem, es waren ständig so viele kleine Fliegen zur Stelle, das diese Tierchen mehr nerven gekostet haben als ein kleiner Frontträger wieder festzuschrauben.

Der Rest der heutigen Strecke stellt sich wieder mal sehr hügelig heraus. Was mir auffällt ist, dass jetzt -fast wie im Frühjahr bei uns- viel Blumen anfangen zu blühen, direkt neben der Straße. Wahrscheinlich kennt ich die Bäume so gut , dass sie mir nicht mehr auffallen und brauche davon nichts erwähnen. Gegen Abend zieht dichtere Bewölkung auf. Landschaftlich ist es im Moment nicht so überwältigend und spannend, es ist eher dazu aufgerufen, die kleinen Dinge an der Strecke zu sehen, oder auch mal während der Fahrt ein Buch zu Hand zu nehmen uns zu lesen. Davon würde ich im Süden natürlich abraten. Die befahrenen Seitensträßchen auf denen ich mich befinde sind mit einer Verkehrsdichte von ca. 2-3 Autos pro Stunde relativ ruhig. Ich kurbele noch Lentiira und campe dort.

Bild:Lentiiro down town

Auffällig ist der sehr schön gemachte und gepflegte Campin-Platz, kurz nach Stillstand sind auch schon die Mücken mit frisch umgelegtem Latz auf Landeanflug.

1.07.2014 Lentiiro - Jonkerie (88km)

Wieder beginnt der Tag bewölkt, ich wüsste gern wo die ganzen Wolken herkommen, hier in Finnland hatte ich bis jetzt einen ganzen Tag Sonne und zwei halbe, daran ändert sich auch heute nichts, genauso wie die Bäume zusammen den großes langen Wald bilden. Die Beschreibung der Strecke deutet auf ca. 20-25km Schotterpiste hin, deshalb bleibe ich an einen der finnisch typischen Anglerstellen mit Hütte; worin sich immer eine Feuerstelle befindet, separater Hütte für Essensaufbewahrung und Toilettenhäuschen. Perfekt und ein See zum Baden!

Am Abend kommen noch Einheimische zum Angeln vorbei und holen in kürzester Zeit eine Tüte voll Fische aus dem See. Mit ihnen grille ich dann Finnische Grillwurst über dem Feuer zusammen. (Ich denke eine Reise durch Finnland mit Angelroute wäre bestimmt auch etwas sehr angebrachtes.)

Am Abend bleibe ich bei wärmendem Lagerfeuer in der Hütte.

2.07.2014 Jonkerie - Lieksa (74km)

Bei leichtem Nieselregen starte ich auf ruhiger Straße, im Gegensatz zur Beschreibung wurde die Straße inzwischen komplett geteert und es läuft vom Rollwiederstand gut. Dennoch möchte ich in Lieksa einen Ruhetag einlegen um Kleidung zu waschen und mich ausruhen.

Der Regen setzt nur stärker ein und prasselt auf den Asphalt, bis es regelrecht stark schüttet. Entgegenkommende LKW erledigen die letzten trockenen Stellen. Finnische LKWs sind um einiges länger als deutsche. Der Anhänger allein ist so lang wie ein dt. Aluflieger, sie bilden ein langes Gespann, ich muss unbedingt ein Foto schießen.

Auf halbem Weg stoppe ich in einem Kaffee um mich von dem starkem Regen trocken zu lassen und esse mit einigen einheimischen Waldarbeiter zu Mittag. Endlich in Lieksa angekommen, fahre ich zu Lidl einkaufen, gleiche Produkte wie zuhaue, bloß versteht ich nicht ein Wort der finnischen Beschreibung. Auf einigen Artikel ist glücklicherweise die englische Sprache mit abgedruckt.

Die 2km bis zum Camping sind wirklich nicht weit, dort angekommen helfe ich, bevor ich mein Zelt aufbaue, zwei Finnen ihr Zelt aufzubauen. Es ist ein großes Zelt mit kleiner undeutlicherer Aufbauanleitung und nur in deutsch. Sie zögerten etwas meine Hilfe anzunehmen, wurden aber von den herannahenden dunklen Wolken eindeutig überzeugt. Sie beide kommen aus Helsiki, eine kommt seit ihrer Kindheit jeden Sommer hier hoch und hat sogar viel Verwandtschaft in diesem kleinen Ort. Selbst sie erzählt, dass das Wetter dieses Jahr sehr komisch sei, kein Schnee im Winter und ein kalter Sommer. Ich bestätige nur den Sommer. Kurz darauf kommt die Sonne durch und es wird zeit die Kleidung zu waschen.

3.07.2014 Lieksa (0.0 km)

Ruhetag in der Küche zum updates schreiben, während eines Gewitters.

 



Am Abend kurz nachdem der Regen eingesetzt hat kommen noch zwei Tourenfahrer auf den Platz gerollt. Es ist Johanna und Georg, die ich kurz nach Tana bru an einer Tankstelle getroffen habe. Ihr zeil ist es den südlichsten -dort wo sie gestartet sind- der westlichsten (Portugal), nördlichsten (Nordkapp) und nun noch der östlichste Punkt der EU als Eckpunkte der Tour mit dem Rad anzufahren. Dieser nahegelegten kleine Ort, Hattuvara ist auch auf meiner Route. Beschreibungen zufolge sollte man sich eine Genehmigung beim Grenzhaus holen.

4.07.2014 Lieksa – most estern point EU(117km)

Wir beschließen am morgen nach dem Frühstück uns in Hattuvara an dem kleinen Geschäft zu treffen und ich fahre schonnmal vor, da die zwei noch einige Sachen im Ort erledigen möchten. Die 90km bis dort lassen sich gut fahren, zunächst etwas schauriges Wetter, wobei die Sonne jetzt etwas mehr kraft hat als die letzten Tage zuvor. Die Strecke bietet viele kleine Hügel, kaum Verkehrsdichte und führt angenehm :-) durch den Wald fahren. Auf diesen 90km war kein Service, das einzige Kaffee hatte ich leider übersehen. Anhalten zur Pause, ist leider Spassfrei, da zu viele Mücken unterwegs sind, logisch bei diesen Regenschauern gefolgt von Sonneschein. „Während der Fahrt essen“ ist die Lösung. Es läuft sehr gut, obwohl 20km unvorhersehbare Schotterpiste unter den Rädern sind und so komme ich recht früh um 15uhr dort an diesem kleinen Geschäft an. Wirklich sehenswert ist dieser Laden, wo es nahezu alles zu kaufen gibt. Brot, Eis, Wurst, Kaffee, 6er, 8er, 10er Vierkantschrauben, 15W40, Scheibenfrostschutz im Sommer und sogar ein deutsches Trinkspiel, was ich zuhause noch nie gesehen habe.

Sehenswert ist ebenso die Kaffeebehältersammlung unter der decke.

Nachdem Johanna und Georg eingetroffen sind drehen wir noch eine Runde zum Museum, wobei an dem harten Anstieg auf Schotterpiste die Ketten von Johanna reist. Shit!!! Unter den nervenden Einfluss der Mücken kürzen wir die Kette und können weiter in Richtung „Östlichster Punkt der EU“ fahren. 17Km auf unbefestigtem Schotter und wir stehen direkt bei der kleinen Insel, die den Eckpunkt im Winkel von 52° zwischen Finnland und Russland bildet. Es stehen drei Pfosten, weiß- blau für die Finnishe Seite, rot-gelb für die Russische Seite und dazwischen der Grenzpfosten in weiß. Mein Idee rüber zu schwimmen und meine kleine Fahne auf den weißen Pfosten auf Vollmast zu setzen lassen wir dann lieber, wer weiß ich möchte ja noch rüber aber nicht hier und mit Offiziellen und Grenzübergang. In der nahe-gelegene Hütten verbleiben wir, machen ein schönes Lagerfeuer und grillen Würstchen, dazu Bratkartoffel und das Abendessen ist perfekt. Die Nacht verbringen wir in der gepflegten Hütte, sogar Tischdecken gibt es hier.

(rechts im hintergrund die insel mit den drei pfosten)



5.07.2014 Estern point in EU - Ilomantsi (61km)

Morgens frühstücken wir beim Lagerfeuer, kochen wasser über der flamme für kafee und Tee. Dann müssen wir aber -da die strecke eine Sackgasse ist, die 17km Schotterweg wieder zurück. In Hattuvara, gehen wir wieder großzügig im kleinen Laden shoppen, denn die Sonne heizt heute gut ein. Erstmal ein Eis, bei ca. 20 Grad -huuhuuuuu- ist es heute morgen schon warm. So wirklich kommen wir nicht los, …. einen kaffee mit (auf deutsch) Pfannekuchen/Eierkuchen hält uns noch eine Stunde an dem schönen Platz in der Sonne. Wir beobachten zwei recht große Gewitterwolken, können aber nicht deren Bewegungsrichtung feststellen. Wir beschließen loszufahren. Nach ca. 15km an einem Anstieg reiß leider an einer anderen Stelle nochmal Johannas Kette und wir nehmen nochmal ein Stück heraus. Während dem gefrimel merken wir nicht, dass das Gewitter richtig am toben ist. Lediglich einige Donner sind zu hören. Wir starten los, genau in Richtung dunkle Wolken. Dass es sich um eine richtige Gewitterzelle handelt, wussten wir nicht. Nach ca. 5km, wurde die Temperatur unangenehm kalt, 12 _Grad nur, und es lang teilweise 10cm aufgehäuft der Hagen neben der Straße. Wir hatten sehr viel Glück nicht hineingeraten zu sein.

Die restlichen 25km bis Illomantsi regnet es. Mit Dusche von einem entgegenkommenden LKW der mit voller Geschwindigkeit in eine Pfütze raste und ich eine riesige Ladung abbekam. Angenehm warm stelle sich das vom Asphalt erwärmte Regenwasser dar, gar nicht so schlimm. Im Ort assen wir etwas auf den Bänken vor einem Supermarkt und suchen uns eine Platz zum Übernachten im Wald. Leider war die Hütte nicht auffindbar, die Johanna auf ihrer Karte als Übernachtung vorgesehen hatte. Mit Lagerfeuer, Grillwurst und Salat beendeten wir den Tag.

6.07.2014 Ilomantsi - Värtisäla (74km)

Morgens verabschieden wir uns, da die Zwei jetzt Richtung Helsiki fahren und ich entlang des Eisernen Vorhangs. Sehr schön wenn auch nur kurz war es zusammen durch den Wald zu fahren. Der Wald ist es, der seit ca. 1600km zu sehen ist. Aber es wird sich bald ändern.

Durch ein kleines Schild werde ich aufmerksam, dass ein Restaurant, vermutlich deutschsprachig hier ca. 1km neben der Route sein sollte. Ich folge der Beschilderung auf Schotterpiste und komme zu einem gepflegtem Hof mit Camping, Unterkunft und Restaurant. Alles sehr schön hergerichtet. Ein Frau ist vor ca. 20 Jahren von Berlin hier her gezogen und bewirtet das Anliegen.

Loma-kitsa.jimdo.com

Ich trinke einen Kaffee, essen einen wohlschmeckenden hausgemachten Kuchen und unterhalte mich recht lange mit ihr. Ein gast aus dem Süden Finnlands -Harri-, der gerade eine Motoradtour mit einem freund macht, ist an meiner Tour interessiert und gibt mir seine Telefonnummer, er kenne viele Leute im Süden und falls ich Probleme bekomme könnte ich in jederzeit anrufen. Beim verlassen packt die Inhaberin noch einige Stücke Kuchen in ein Lunchpacket zu mitnehmen ein. Sehr sehr nett von ihr.

Die Weiterfahrt kommt mir vor wie im Sommer, warme Temperaturen 20 Grad, Sonne! Perfektes Wetter. Ich koche mir an einem See mein Mittagessen und genieße zum Nachtisch den Kuchen. Auf der weiterführenden Strecke ändert sich nahezu schlagartig die Landschaft, als ich plötzlich runter in ein kleines grünes Tal komme, ohne Bäume. Man hat plötzlich Fernsicht in alle Richtungen nicht nur in Straßenrichtung. Es gibt Menschen die die Landschaft für Ackerbau nutzen, das erste mal seit dem Start im Norden. Wiesen, Getreide, Kühe, diese südeuropäischen Tiere! So fühle ich mich gleich etwas weiter im Süden angekommen, ebenso wie die Temperaturen von bis zu ca. 25Grad.

Im nächsten Ort Värtisäla esse ich ein Sandwich mit Kaffee im Joki hotelli. Eine der Inhaberinnen ist so nett uns gibt mir noch sehr gute Informationen für die weiterfahrt in Russland (hier in der Region im Osten Finnlands sind viele zweisprachig), ein Hostel in St. Petersburg und eine Empfehlung an einem kleinen See 5km außerhalb vom Ort übernachten zu können. Sie leiht mir sogar eine Angelroute für den Abend, das ich mein Glück versuchen kann.

Doch leider klappt es nicht so gut mit der Suche der Würmer. Meine gefundenen drei werden perfekt von den Fischen abgezogen. Wieso eigentlich nicht mal Pasta zum Abendessen?

7.07.2014 Värtisäla – Kesälathi (95km)

Morgens bringe ich erst mal die Route zurück und bedanke mich ausgiebig für alles.

Nach 5km frage ich in einem Haus neben einer Schule gelegen nach Wasser, wobei die Inhaber sich sehr für meine Tour interessieren und gleich auch mal im Internet schauen möchten.

Dieser Tag ist sehr heiß zu radeln geworden, mittags verbringe ich 2h am See im Schatten um mich abzukühlen. Die weiterfahrt zeigt mir bei der Anzeige einer Apotheke das die Temperatur um 17uhr noch 32Grad sind. Puhh, drei Tage und 20 Grad mehr! Ich bleibe in den kleinen Ort auf dem Camping.

8.07.2014 Kesälathi – Laikko (101km)

Auch an diesem Tag fasziniert mich, wie sehr viel Landwirtschaft plötzlich im Land zu sehen ist und ich schieße zahlreiche Fotos.

Mittagszeit ist wieder Seezeit; da mich das heiße Wetter sehr schnell eingeholt hat, ist es im Moment Schwer sich so schnell daran zu gewöhnen. Heute werden es 35Grad. Finnland möchte wohl nochmal die Reisedurchschnittstemperatur anheben, aber kräftig. Am Abend rolle ich noch bis Laikko einen kleinen Ort von 20 Häusern mit schönem Badesee, der zum Wildcampern einläd.

9.07.2014 Laikko - Imatra (72km)

Um 7.oo sind es 24Grad. Ich frühstücke am Zelt und radele anschliessend Richtung der ausgewiesenen Museumsstrasse, die seit ca. 200 Jahren immer noch im Originalzustand ist und eine alte Reiseroute bildete: heute bin ich sehr sehr grenznah. An jedem zweiten Baum auf der linken Seite :-) ist eine Bandage angehängt, dass hier der Grenzstreifen beginnt.

(links: gelbe bandagen an den Bäumen)

Durchgang nur mit Genehmigung. Hier gilt für mich: Wildcampen nur rechts des Wegerands!

In Imatra kaufe ich beim Discounter mit dem roten I ein. 400g Gurkensalat, 600g brot mit Salami, 1 kg Joghurt ein halber Sandkuchen bilden das Mittagessen. Der Mann am Erdbeerenstand schüttelt nur dem Kopf und sagt er würde es nicht mit seiner Frau zusammen und an einem ganzen Wochenende schaffen so viel zu essen.

Beim MC Donald stoppe ich kurz für ein Milchshake, WLAN und nutze die Klimaanlage. Einige Dinge sind noch vor Russland zu erledigen, die ich in Imatra machen möchte. Zum Glück ist alles schnell erledigt. Am Camping befinden sich viele Russen, meist aus St Perterburg, die mir gute Infos für meine bevorstehende Route geben können. Es soll sehr hart sein dort mit dem Rad unterwegs zu sein. Roman aus St. Petersburg gibt mir seine Telefonummer, falls ich Probleme dort bekommen sollte. Sehr Hilfsbereit, bei meinen Russsischkenntnissen. Ich werde noch zum Tee in der Campingküche eingeladen. Später am Abend zieht noch ein Gewitter durch und es kühlt stark ab.

10.07.2014 Imatra - Lappeenranta (75km)

Morgens gab es so starken Wind und die Luft war in der Nacht so stark abgekühlt, das ich lange Hose mit Windstoppper zum Zeltabbau brauchte. Zuerst noch stark bewölkt began der Tag währenddessen ich mein Frühstück in der Campingküche aß. Anschließend schreibe ich einige Zeilen am Rechner da ich hier gleichzeitig auch den Akku laden kann. Relative spät, so gegen 10.30Uhr komme ich erst vom Campingplatz Richtung Straße, nachdem die meisten Wolken verzogen sind uns die Sonne scheint. Trotzdem ist der Wind sehr kalt und die 20Grad werden zunächst nicht überschritten. Was ein Temperatursturz, gestern waren es noch weit über 30 Grad. Die Route führt auf ruhigen Straßen, überwiegend unbefestigte Schotterpiste durch die landwirtschaftgeprägte Landschaft mit kleinen hügeligen Anstiegen und den finnischen Holzhäusern mit ihren verschiedenen Farbkombinationen, dunkelrot mit weißen Fenstern, Blau mit weiß, oder gelb mit weiß. Wie hier sehr typisch ist, ein Wohnhaus, ein Abstellschuppen, eine Scheune, eine Sauna; alles in identischer Farbe gehalten und überwiegend sehr gepflegte Höfe und Häuser. Ich schaue mir das noch intakte Gefängnis von 1920 an, was 2km neben der eigentlichen Route ist und trinken dabei in einer typischen finnischen Bar aus den 70er ein kalte Cola. Jetzt ist die Temperatur wieder schöner zu fahren geworden ca. 25 Grad. Ich entschließe mich nochmal in Lapeenranta im Touristenbüro nach der Besten Route nach Russland und in Russland zu fragen, da es für mich sehr wichtig ist nehme ich die 30km Umweg gern in kauf und kann mir dabei auch noch das Städtchen anschauen.

11.07.2014 Lappeenranta (10km)

Eigentlich wollte ich nach dem Frühstück auf dem Camping kurz ins Zentrum einige Sachen anschauen und dann weiterfahren aber dort gab es für Kinder riesige Sandskulpturen, die ich mir genauer anschauen wollte.

 

Anbei ist von der Univeristy of technology von Lappeenranta zwei Photovoltaik panele, mit konverter wobei man dort sein Telefon landen kann. Dabei treffe ich Hanna aus einem kleinen Ort bei Helsinki, die gerade ihren Urlaub als Finnlandrundreise macht.

Sie ist Lehrerin und in Finnland sind die Sommerferien 2 Monate. So schauen wir uns zusammen das Schloss an mit den drei Museen und sie kann mir sogar vieles, was nicht explizit erklärt ist, für mich übersetzten. Super, bis ca. 15uhr sind wir in Museen unterwegs, dann essen wir noch eine (übersetzt) Wasserstoff-Atom, süßer frittierter Teig mit wahlweise Fleisch und/oder Eier, sowie Soßen. Keine Frage woher der Name kommt, Energie ohne Ende.

Da es doch recht später geworden ist, bleibe ich doch in der Stadt auf dem Camping, baue das Zelt wieder auf, an der gleichen Stelle wie zuvor. Da ich den Grenzübergang etwas Nördlicher als ursprünglich geplant nehmen möchte, ganz in der Nähe von Lapeenranta, und zum Wildcamping immer etwas Wasser brauche ist es mir lieber morgen früh und mit vollen Wasservorräten an die Grenzbalken heran zu fahren. Russen hatten mir erzählt es könnte 2-3h dauern, so bräuchte ich allein dafür 1-2 Liter, Schatten gibt es keinen im Grenzbereich, dies hatte ich schon einen Tag zuvor gesehen. Genauso wie die unzähligen Kameras die an jedem Pfosten installiert sind und in mir etwas unwohles Gefühl geweckt haben.

Naja mal sehen wie es dort wirklich ausschaut, die Naht war zumindest sehr unruhig.

12.07.2014 Lappeeranta – Primorsk/Kiovisto (151km)

Am Morgen geht’s zurück Richtung Grenze, wo ich Richtung Russland einreisen möchte, es sind ca. 30km bis dort. Auf angenehmer Strasse ist der erste Teil zu fahren, die restlichen 13km ist wiedermal Schotterpiste. Scotterpiste deshalb, da es eine ruhigere unbefahrene Strecke ist, da die Haupteinreiseroute zu stark befahren ist. Um 11Uhr bin ich kurz vor der Autoschlage angekommen, im leichten Tritt bewege ich mich nach vorn und beobachte ob sich jemand unwohl fühlt wenn ich an allen Autos die eine ca. 1-2km langen Autoschlange bilden, vor-drängele. Im Nu stehe ich vorn. Mit dem ersten Schwung von Autos, die immer Blockweise ca. 8 Autos abgefertigt werden, komm ich mit dran und lasse mein Rad stehen um in den Warteraum zu gehen. Alles geht recht schnell, Pass durch die kleine Luke …. Die Uniformierte fragt nach meinem Auto, da sie keins gesehen hatte, ich bestätigte, dass ich mit dem Rad unterwegs bin. „Have a good day“ und sie gibt mir den Pass zurück. Beim verlassen der Grenzstation steht am Strassenrand das Schild „Russland“, ich schieße einige Fotos. Kurz später kontrolliere ich ob ich auch einen Stempel im Pass habe. Leider nicht. Mhm, waren das die Finnischen Grenzbeamten? Ich Radele noch ein Stück weiter, nach ca. 5km LKW Schlange auf der rechten Spur, dann die russische Seite. Die Beschilderung ist sehr unklar bis überhaupt keine sichtbar, wo ich mit dem Rad hinfahren sollte. An der Station, erstmal in die Menschenschlage einreihen, dann bin ich endlich dran, wieder Pass durch die kleine Luke, die gerade mal 1cm breiter ist als der Reisepass. Ich fülle das Einreiseformular aus, stelle mich nochmal hinten an. Alle Seiten werden geprüft und gescannt und Sie schlägt den Stempel in den Pass ich darf einreisen. Ich starte gleich losssss!

Juhuu in Russland !!!! ( < --  dies ist ein link zum folgen des Berichts)