dream on two wheels

Norwegen

16.06.2014 Camping North cape - ?? Fjord (67km)

Morgens bereite ich mein Frühstück in der kleinen Campingeingenen Küche zu, super diese Möglichkeit und sehr geläufig hier oben im kalten Norden. Beim Blick nach draußen sehe ich eine Kaltfront ankommen, schnell Zeltabbauen, sonst ist es nass. Es gelingt gerade noch bevor die ersten Schneeflocken fallen. Meine Weiterfahrt beginnt später, erst gegen halb zehn Uhr. Es ist schwer wegzukommen, viele Kleidungslagen und die kalten Temperaturen als auch etwas unorganisierte Packerei machen den Anfang der Tour nicht leicht. Die Strecke führt wieder runter nach Honningsvag, wunderschön heute ohne viel Wolken … deutlich zu gestern liegt viel mehr Schnee am Straßenrad.

 

Alles mit Neuschnee bedeckt. Winterliche Kulisse inmitten im Sommer. In Honningsvag kaufe ich ein und esse eine wohlschmeckende Pizza, wobei es draussen schon beim Verzehren der Calzone anfängt zu schneien. Die -weiterfahrt gleicht einer Winterfahrt, Temperatur sinkt auf 1°C mit starkem Schneefall, ich muss meine „Sonnenbrille“ herausholen, wegen dem Schnee, der mir immer wieder in die Augen fliegt und ich blinzeln muss. Sonnenbrille? Dieses Nasenfahrrad hatte ich wegen der Sonne mitgenommen. Alle Radtaschen sind schnell weiß und vom Schnee bedeckt.

Winter im Sommer? .-) Die Einfahrt in den Nordkapp Tunnel passiere ich problemlos; es schön ohne niederschlag zu radeln, im Tunnel ist ein breiter Seitenstreifen mit Radstein, … ;-) aber allein der Gedanke unten, auf 212m unter Meereshöhe sich zu bewegen wo etwas mehr als 20bar Wasserdruck herrscht, motivierten mich einen tritt schneller hoch zu fahren lediglich der letzte km-Anstieg um wieder auf Meereshöhe zu kommen ist mit 10% sehr steil. Abgesehen davon, ist der Tunnel mit Ausnahme von Ein- und Ausfahrt gebrochener Stein, … ob das auf Dauer dicht ist. Ich bin heilfroh wieder oberhalb der Meereshöhe zu sein, :-) Zufrieden und mit wenig Niederschlag radele ich die letzten 30km und suche mir eine Bleibe direkt am Strand. Nachdem ich aufgebaut und gegessen habe zieht noch ein kräftiger Wind mit Schneefall auf, jedoch kann ich mir das Schauspiel bequem durch die Dachöffnung des Zelts anschauen und schieße einige Fotos des Schneegestöbers.

17.06.2014 Fjord – dorf mit schule (105km)

Um ca. 4:30Uhr wache ich, da die Sonne durch die Wolken kommt. Ich öffne alle Lucken des Zelts, da die Temperatur im Zelt gefühlte Sommerwerte annimmt. Nach dem Aufstehen bietet der ca. 500m lange Sandstrand mit fast wolkenlosem Himmel ein einmalige Kulisse. Die von mir bereits gestern von der Straße gesichtet Bank biete mein Frühstückstisch an.

Gegen ca. 9:00 geht es los, weiter auf die Strasse Richtung Olderfjord. Landschaftlich überaus beeindruckend, - wenig bis überhaupt keine Sträucher, Büsche oder anderes Gewächs was mehr als 20cm hoch wachsen könnte. Es geht durch zahlreiche kleine Buchten durch nach Süden entlang der Küste diese Fjords. Gegenwind macht die Fahrt schwerer. Entgegenkommende Radreisende freut es mehr als mich. Sehr hoch frequentierter Radreiseverkehr hier in der nähe des Nordkapps. Bisher hab ich ca. 10-15 Radler getroffen. Alle sehr nett und guter Lauen, jedoch startet keiner „oben“.Lübeck, Hannover, Frankfurt, Kopenhagen alle haben das Ziel des Nordens und berichten von heissen Tagen in Schweden oder Finnland. Jan und ???, sorry Namen vergessen unerhalte ich mich sehr lang in einem kleinen Restaurant wo es kaffee und zwei waffel für nur zehn euro gibt. Sie erzälen mir von Manfred der mit seinem Trecker unterwegs ier oben im Norden unterwegs ist und so den Norden „erfährt“. Ich ziehe nach ca. 1h weiter, bei der weiterfahrt gegen abend kommt Regen auf, mit dem dem recht starkem wind Wind dazu, baue ich meine Bleibe ca. 100 hm über dem Meer auf einem kleinen Felsvorsprung auf. Wenn nicht direkt am Meer dann mit perfekter Sicht. Die Ganze Nacht ist starker Wind und es Regnet. Ich wünschte mir wärmere Temperaturen, hier sind sie. 2-3 Grad mehr absolut sind dies ca. 5°C. Der Wind kommt jetzt aus Süd. Ich fahre gen Süd. Noch ca. 30km.

18.06.2014 dorf mit schule- barev (75km)

Die morgendlichen Niederschläge kann ich durch die luke meines Zelts aus schön beobachten. Sie sind sehr lokal. Gegenüber, auf der anderen Seite des Fjords schneit es scon seit ca. 1h, der Wind weht die Regenwolke einfach nicht weg. Ansonsten ist kein niederschlag zu sehen. Sobald ich das Zelt abgewischt habe, fängt es an zu regnen. Ok, dies war nur zur Übung. Nocheinmal in 10min. Nach dem Frühstück packe ich und ziehe ich los. Diesmal regent es schon beim packen und auf den nächsten 10km. Urplötzlich ist die Strasse trocken. Kurzer hand sind alle Regenklamotten in den Packtaschen verschwunden, und Rückenwind kommt auf. Juhuuuu ...Im nächste größeren Ort Lakselv, kaufen ich mir Neobren Handschuhe. Bei Regen sind meine jetzigen sehr schnell nass und durch den Fahrtwind dann unheimlich kalt. Der Verkäufer im INTER Sport (ich hätte nie gedacht das es soetwas hier oben gibt) berät mich gut.

Ebenso zeigt er mir einige Infos zu Weiterfahrt und gute Angelplätze, er ist verwundert, dass ich keine Route dabei habe. Es ist selbst hier keine Strassenkarte aufzutreiben. Die letzten 400km muss ich ohne auskommen. Bisher waren es vom Norkapp ca. 300km und nur 2 Kreuzungen, also unschwer sich zu verfahren. Die Weiterfahrt wird landschaftlich schön aber extrem hart. Kälte, Gegenwind, Regen bei 3-4°C auf 45km hügliger Strecke sind sehr schwer. Ich bin stellenweise richtig fertig und weiß kaum wie ich den nächsten Hügel hochfahren soll. Oben Angekommen dann meiste die „belohnung“ voll im Wind und mit ca. 10km/h dem Etappenziel entgegen zu rasen. Diese knackigen Anstiege sind meist kurz und unter 10%. Dennoch kommen auch an einem solchen Tag bei 75km ca. 800hm zusammen. Ich denke die meiste Energie geht für die Erhaltung der Körperwärme drauf, nicht für die Fortbewegung. Neoprenhandschuhe sind zumindest ca. 5min. nach ihrem Kauf erfolgreich im Einsatz.

Meine zwei Radelhosen unter der Regenhose sind durchnässt, durchschwitzt. Ebenso die Oberteile warten auf trockenere Tage. Nur wann?

Ich verbleibe in Barselv. Ein Ort??? Nein, eine Tankstelle mit Post, Supermarkt, Lottozentrale, Aufenthaltsraum alles in einem Gebäude an dieser einen von fünf Kreuzungen bis Kirkenes!

Dort wo man sich verfahren könnte. Der Verkäufer im Intersport hatte mir nur gesagt ...“on this intersection keep right otherwise you're on the dead end road for 70kms.“ Ein Deutscher Tourist gibt mir einen Kaffee aus, und ich verweile noch ca. 10min. im beheizen Raum. Dann hab ich etwas Mitleid mit den anderen Gästen. Zwei tage ohne Dusche und immer durchgeschwitzte Kleidung. Ich frage nach einem Camping, gebe aber keine große Hoffnung drauf. Es gibt einen, 200m weiter :-) happy days eine Dusche! Ich hab mich wirklich noch NIE auf eine solche warme Dusche gefreut. :-) Der Inhaber des Camps gibt mir zusätzlich noch Infos über die Wetter Voraussichten der nächsten Tage, morgen früh ab ca. 4.00h soll der Regen aufhören und in Ifjord (wo ich hin möchte) um ca. 17uhr anfangen. Zwischendrin ist viel Sonne vorhergesagt. Schnell Pasta essen, Mütze über das Gesicht ziehen und hinlegen, einschlafen klappt in 10sekunden.

19.06.2014 barev - ifjord (85km)

Es ist wirklich war, … um 4:30h wache ich zufällig auf, der Regen hat aufgehört. Nochmal hinlegen? Nein, zusammenpacken und los geht es um ca. 6:00uhr in die Morgenstimmung. Die Sonne kommt auch bald zum Vorschein, dennoch ist es kalt und ich merke schon nach 10km das ich kaputt bin, also ruhig weiterfahren. Landschaftlich wieder etwas hügeliger überwiegend hinauf auf ca. 300m durch kleine Flussläufe und auf ein Hochplateau. Der Horizont ist sensationell weit, die bevorsteende Strasse ist über mehere km zu sehen, wie sie sich durch die Landschaft schlängelt. 2 Autos in der Stunde kommen mir zu gesicht, ich bin beeindruckt. Hier haben gibt es keine Bäume Sträucher o.ä.

Bei der zweiten Frühstücksrast und Fotopause fällt mir ein, dass meine Regenüberschuhe nicht am Rad sind. Gedanklich gehe ich nochmal alle Schritte des morgendlichen Zusammenpackens durch. Ich hatte sie nicht gesehen, evtl. in der Sauna, wo ich meine Kleidung zum trocknen aufgehängt habe?? Nein, dort hatte ich sie nicht mehr an. Zum Glück viel mir ein sie unter das vordach, im Zelt aufgehängt zu haben. Vor Ort packe ich das Zelt auf der Strasse aus um nach zuschauen, und ich hab Glück sie sind mit eingerollt gewesen. Ohne diese Überschuhe ist ein einigermaßen trockenes und wärmeres vorankommen unmöglich. Im Nu sind normale Schuhe nass und dann auch kalt.

Die Landschaft ändert sich, die Route führt runter in ein weites Tal mit vielen Bäumen. Jetzt wo es endlich wieder eben wird, kommt mein Freund Gegenwind wieder. Es get an unzähligen und unerwarteten Seeen vorbei. Meist sind sie nie vorher auszumachen und tauchen urplötzlich auf. Wunderschön und atemberaubend, trotz müdigkeit und entgenenkommende Luftmassen. Eine harte Schufterei, das Rad vorran zu bekommen. An manchen Abschnitten kommt der Wind nicht direkt von vorn und ich schaffe es längere Zeit über 15km/h zu bleiben, weitere Anstiegen mit und ohne Gegenwind liegen bei 5-7km/h. Gegen Nachmittag koche ich mir etwas Pasta im Windschatten von Bäumen an einem kleinen Flusslauf. Diese Pause und Energie war dringend nötig. Jetzt noch 4-5 mal auf 200m und ich komme nach ifjord, das schon seit 120km ausgeschildert ist. Mehr als eine Tanke, Restaurant und Camping kombiniert gibt es hier nicht. In weiterer Entfernung stehen noch ca. 10 Häuser. Ich beschließe, wegen dem kalten bevorstehenden Regentag und da ich Essen für 2 Tage dabei habe einen Ruhetag einzulegen. (Das war auch gut so, ich schlafe von ca. 19:30 bis 8:30 durch)

20.06.2014 Regen-/Ruhetag - ifjord (85km)

Den Tag verbringe ich mit: Heisser Dusche, Frühstücken, Wäsche waschen, kochen, essen und kochen, essen, schlafen, essen, updates schreiben, essen und tee trinken in der recht simpel eingerichteten Miniküche.

Dabei blaudere ich mit einem schweizer Rentner über seine und meine Reisepläne; beim späteren verlassen der kleinen Küche vergisst er seine Regenjacke, die ich ihm im wegen der Wichtigkeit hier oben im Norden, an sein Wohnmobil bringe. Er freut sich dermassen, das er mir eine Tafel Schweizer Schokolade aus seinem Heimatort schenkt. Ich freue mich riesig über die Energietafel. Schließlich ist der nächste Supermarkt ca. 20-30km von hier entfernt und bis zum näcsten „Ort“ ca. 100km. Ebenso soll ein Teilstück schwer zu befahren sein – 5km Schotterpiste- was die Fahrtzeit ebenso beeinträchtigt und verlangsamt.

22.06.2014 ifjord - Tana blu (92km)

Recht früh bin ich fertig mit packen, jedoch musste ich mein Zelt komplett bei Dauerregen, es hatte die ganze Nacht nicht aufgehört zu regen, zusammenpacken. Von Erzählungen einiger Campinggäste weiß ich dass es jetzt bergauf gehen soll. Die Berge oder Hügel sind nicht besonders hoch ca. 400-500m aber die Lufttemperatur ändert sich dermaßen stark und eben auch der Wind, dass ich mir manchmal vorkomme einen 3000der zu befahren. Genau so ist auch dieser Berg, mit ca. 500m über dem Meer und wie soll es auch anders sein, Gegenwind- nein eher Gegensturm. Die letzten Tage hatte ich auf meinem Tacho nie nach der Durchschnittsgeschwindigkeit geschaut, sonst hätte ich mich noch in den Hintern gebissen... Bergauf liegt meine Geschwindigkeit (falls man dies so nennen kann) bei 5-8km/h unter 5km/h kippt das Rad zur Seite Auf der Ebene meist so bei 12-15km/h bergab kann es schon mal vorkommen, wenn der Wind nicht vollkommen von vorn kommt, das ich die 20km/h Marke durchbreche. Selbst dann kühlt der Schweiß der Bergauffahrt extrem und es zieht in allen ecken und kannten in die Kleidung.

Eigentlich wolle ich von der Auffahrt schreiben, also … es ging 15km hoch bei 9°C , recht mäßig und machbar. Dann wurden die Schneefelder am Straßenrad immer größer und größer. Der Wind stärker und stärker, als ich im Seitenwind fuhr musste ich meist auf der Mitte der Fahrbahn fahren (ich sehe im Rückspiegel wenn von hinten ein Fahrzeug kommt) damit die Windböen mich nicht von der Bahn wehen. Aber es kam noch schlimmer, wie der Herr im Intersport mir erzählte gibt es zur Zeit eine Baustelle, 5km Schotter. Dieser Abschnitt war am höchstgelegenen Punkt. Die Temperatur noch bei 2°C, Alle Kleidung an, die an board ist. :-) Jetzt rein in die Baustelle, Grober Schotter mit Matsch bilden die einspurige Fahrbahn. Nach 500m geht es bergauf 8%, von hinten kommt ein LKW, den ich vorbeilassen muss, Anfahren für mich im Matsch erst mal nicht mehr möglich. Ich schiebe 200m bis der Belag fester ist zum anfahren. Jetzt geht es noch etwas höher den Berg hinauf, Temperatur … keine zeit auf den tacho zu schauen, mit minimaler Geschwindigkeit und ständig das Rad vor dem umfallen zu halten ist es mehr eine quäle als Freizeitvergnügen den Hügel zu bezwingen. Endlich wird es ebener, mehrere Seen sind sichtbar, alle noch mit dicker Eis und Schneeschicht bedeckt, kaum Wasser des Sees ist sichtbar. Hier ist es bestimmt der höchste Punkt, hier ist der Wind am stärksten, es zieht dichter Nebel auf und es wird am ungemütlichsten.

Meine Regenkleidung gibt ihr bestes aber von innen kommt durch die Anstrengung die Feuchtigkeit. Durch den Regen mache ich kaum fotos. An dieser Stelle bin ich kurz angehalten und dachte: Was machst du eigentlich hier oben in der Nähe des Nrodkapps, ca. 2000km vom Nordpol entfernt mit dem Rad, bei einer s... Kälte, Regen, Gegenwind, hier gibt es mehr Eis als Wiese, keine einziger Baum, kein Busch wächst auf diesem Hügel, nur Gestein nur Geröll … warum nicht 2 Wochen all inklusive auf dem Dampfer? Die frage konnte ich nicht beantworteten, hatte sich auch kurz nach der weiterfahrt erledigt, da der Asphalt wieder begann es viel bergab ging und die Temperatur hinauf stieg bis auf gefühlte Sommerwerte, leider waren es auch nur 9 Grad, nach 5km war die Sonne kurz zu sehen und ich kochte mir Pasta im einsamen wunderschönen Fjord. Wie schön ist doch eine solche Radtour :-) 10km weiter, hinter einer Kurve kommt mir plötzlich ein Traktor entgegen mit Karlsruher Kennzeichen, es ist Manfred mit seinem Trecker.

 Super! Ich stoppe gich auf der Gegenfartbahn um mit ihm etwas zu plaudern. Sehr sympathischer Typ. Er ist auf dem Weg zum nördlichsten Leuchtrum. Die weiterfahrt an der Küste ist noch wunderschön aber auch hart. Jeden Tag sind so ca. 1000hm zu bewältigen, das zerrt recht stark an den Kräften. An der nächsten Kreuzung, hier hätten man sich nicht verfahren können, trinke ich ein Kaffee in der Tankstelle. Der Wind steht jetzt sehr gut, ich sattle auf und kann die 23km mit leichtem Rückenwind bis tana blu fahren. Das Zelt ist schnell aufgebaut, während ich meine Bratkartoffel mit Frikadelle esse kommt ein Camping Nachbar aus Dänemark rüber und fragt ob ich schon die Spezialität aus der barent See gegessen habe. Krabbensuppe und Krebsbeine. Er bringt mir einige rüber und dieses wohlschmeckende Mahl bildet quasi meinen Nachtisch.

Wirklich sehr schmackhaft! Ruck zu bin ich kaputtschlagt im Zelt.

23.06.2014 Tana blu - Neiden (105km)

Von Tana blu führt die Strecke jetzt etwas durch das landsinnere und schließlich wieder zur Küste. An der nächsten Tankstelle, wo ich eigentlich nach meiner bremse schauen möchte, treffen ich zwei deutsche, die in Gibraltar gestartet sind und jetzt vom Nordkap wieder in Richtung Finnland und Deutschland wollen. Wir unterhalten uns eine weile über Radtouren und Equipment.

Komischerweise schleift meine Scheibenbremse ständig, was ich gestern Abend schon bemerkt hatte. Bremse auseinander gebaut, zusammengebaut und sie quietscht immer noch. Mhm … wird sich schon zurecht schleifen.

Gegen Abend treffe ich noch Sophie und Ante aus Dänemark, sie sind ebenso mit dem Rad hier hoch gekommen und möchten noch eine schleife in Norwegen fahren um dann wieder bis August unten zu sein. Wir stehen fast eine Stunden am Strassenrant und plaudern. Dann verlassen ich die Küste – letzter blick auf die barent see- und es geht MIT SONNENSCHEIN in Landesinnere Richtung Finnland bis Neiden. Dieser kleine Ort ist sehr bekannt für den Lachs. Ohne Angel zelte ich wild auf dem Hügel neben der Straße. Nachts höre ich noch etliche Wölfe, die wohl unten am Wasser umher-irren.

23.06.2014 Neiden - Kaamanen in FINNLAND (136km)

Genau von diesen Tieren werde ich um 5:30 geweckt, muss das denn sein?? kurze zeit später ist alles wieder ruhig und ich kann noch eine Stunde schlafen. Nach der Abfahrt treffe ich einen Spanier, der hoch nach Kirkenes möchte. Wir tauschen uns aus und er erzählt, dass es einen deutschen mit einem Traktor mal in Südfrankreich getroffen hat, der ganz Europa mit dem Trecker abfahren möchte. So klein ist unser Planet.

Die weiterfahrt ist sehr kalt und bringt mich gleich nach Finnland, ...

nur 8°C bringt es auf das Thermometer. Nach 50km biege ich folgend nach einem Camping und Restaurant Schild in einen kleinen unbefestigten weg für 1km ab um etwas zu essen. Es gibt ein Camping, ein Restaurant? Der Inhaber Teido sagt er könne mir etwas machen? Wie? Er bittet mich erstmals rein. Ich darf mit Kaffee nehmen, sogar frisch gebackenen Kuchen gibt es. Er sagte das ist so für Gäste und er wolle dafür sowieso nichts. Ich bin sehr überrascht. Kurz Darauf fragt er mich ob ich Lachs mag. Nach meiner Zustimmung serviert er frischen geräucherten Lachs auf Brot.

 

Dieser Lachs übertrifft allen den ich bereits gegessen hab, selbst die Farbe ist viel intensiver. Er sei hier aus der Gegend, wenn die Lachse die Flüsse hin-aufkommen, dann brauchst du nur am Rand stehen uns warten. Sein Englisch ist nicht gerade sehr gut aber trotzdem reden wir über eine Stunde und später kommt auch noch seine Frau hinzu. Im Winter erzählt er sind es hier ca. -20 bis -40°C und er fügt noch hinzu: „but somtimes it es getting cold“ B bevor ich gehe lasse ich mir noch einige Wörter übersetzten, da ich überhaupt kein Wort Finnisch kann. Während ich schreibe bereitet er mir noch ein Lunchpaket vor, für die Weiterfahrt, sagt er. Es sind dies kleinen gastfreunschaftlichen Dinge, die eine Radreise ausmachen und dadurch so einmalig werden lassen. Ich bedanke mich mehrfach für den sehr schmackhaften Lachs, Kaffee, und Kuchen .. sogar jetzt auf finnisch, selbst wenn die Aussprache nicht gut ist. Mit Rückenwind geht die fahrt durch den Finnischen Wald weiter, leichte Hügel hinauf und hinab, vorbei an unzähligen kleinen als auch großen Seen. Bis nach Kaamanen wo ich auf dem Camping zelte. In der Rezeption fallen mir Postkarten aus Finnland auf, die eine macroaufnahme eines Moskitos abgebildet hat, bei anschließenden Blick nach links erkenne ich eine riesige Palette an Moskitosspray. Ich bin froh um die 8- 10°C zu haben und keine dieser Tierchen um mich herum.

.... hier geht's weiter nach Finnland