dream on two wheels
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Kroatien

Harter zäher Nebel gibt es heute morgen und die Temperatur kommt nicht wirklich in Schwung. Erst um die Mittagszeit urplötzlich ist die Sonne da und von 13grad in wenigen Minuten auf zwanzig. Die Kroaten sind sehr freundlich und winken mir oft beim durch radeln durch die Dörfer zu. Beim Geldwechseln passt Alexander auf mein Rad auf. (Angestellter in uniform und mit Dienstpistole) wir unterhalten uns eine Weile und dann geht’s auch gleich weiter. In Slatina esse ich mein Mittag, die kleine Stadt läd sehr dazu ein. Gegen Abend fahre ich noch nach Ungarn auf ein SPA camp :-) wo ich auch den nächten Tag mit vorwiegend Waschen und relaxen verbringen werde. Dort treffe ich zwei Schweizer, die dieses Jahr aufgebrochen sind um nach Indien zu fahren. Bis jetzt möchten sie vor dem Winter erst mal in Griechenland über den winter verbleiben. Wir unterhalten und ausgiebig und tauschen Adressen aus.

08.10.2014 Harkany (H) SPA 09.10.2014 Harkany (H) – Davod (H)75km

Relativ schlecht hatte ich geschlafen, eine Art Magenverstimmung hatte es mir zum zweiten mal nach einer SPA die Nacht versaut. Besser wurde es erst nach ein paar km im Sattel und einigen Liter Wasser. Evtl. lag es am geschwefelten Wasser.

Die Strecke, die ich fahre, ist etwas abgeändert. Ich möchte durch die „schwäbischen“ orte fahren. Kurz hinter Villany, kommen doch tatsächlich Dörfer die vom Baustil wie in Deutschland sind, sogar doppelt is dreifach ausgeschert, deutsch, ungarisch etc. Sehr schon geflaggt sind dieses Orte nahe einem kleinen Berg, der für den Weinbau genutzt wird. Gegen späten Nachmittag komme ich zur Donaustadt Mohacs, wo ich mit einer Fähre die Donau und den EU 6er -radweg kreuze. Lustigerweise wusste ich nicht wo die Tickets zu kaufen sind und der Fährbetreiber fragte nach dem Ticket, das es zu spät war nochmal hoch zum Häuschen zu laufen, hatte er mich einfach so drauf gewunken; mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Weiter würd es gegen Abend noch sehr warm und trocken, bis zu 27Grad. Bei der Suche nach einem Camping frage ich zwei Rentner, die ein Ferienhaus hier unten für den sommer- haben, wo der nächste Camping ist. Ich darf auf dem Nachbargrundstück -freie wiese- für die Nacht bleiben, sogar Duschen darf ich darin. Perfekt. Es wird schnell dunkel, so esse ich im Zelt und schreibe noch einige Zeilen auf.

10.10.2014 Davod (H)– Assotthalom (H) 95km

Nach der Einladung zum Frühstücken mit super hergerichteten sogar geschmierten Broten, fahre ich etwas später los. Es wird heute warm, sagen lokale Nachrichten. Warm heißt, bis zu 30Grad. Schnell heizt die Sonne die Temperatur fast auf dieses Niveau auf. Ich fahre heute in Ungarn weiter in Richtung Osten, zum Glück, denn ein auflebender Südwind, würde mir das radeln direkt nach Süden, schwer machen. Ungewohnt ist für mich die jetzt trockene Wärme, zuletzt in Polen, ca. 2 Monate zuvor hatte ich diese Temperaturen. Durch kleine Ortschaften trete ich hindurch zwischen riesigen Landwirtschaftlichen Flächen. Deutlich zu sehen ist wie die kleineren landwirtschaftlichen Betriebe zu kämpfen haben, wo hingegen etwas größere mit riesigen Maschinen ihr Land bewirtschaften. Gegen Abend komme ich durch einen kleinen Ort von ca. 200 Einwohner, ich frage Einheimische ob ich hier neben dem Kulturhaus übernachten darf. Kein Problem, sagen sie mir und fragen neugierig woher und wohin meine Route führt. Die Nacht hingegen wird etwas turbulenter, da ständig Hunde um mein Zelt kreisen und mich nicht einschlafen lassen.

11.10.2014 Assotthalom (H) – Podlokanj (SRB) 80km

Am morgen, kurz nach dem ich mein Frühstück gegessen hatte, kommt ein Anwohner und fragt mich auf ungarisch – im Prinzip mit Händen und Füßen das akustische hab ich nicht verstanden - ob ich denn schon etwas gegessen habe. Ich stimme zu. Keine 2min. später kommt er mit einem frischem ungarischen Kaffee vorbei. Das ist Gastfreundschaft. Ein zweiter Anwohner, von dem 2. an das Kulturzentrum angrenzenden Grundstück, bringt einen selbst-gebrannten Ostschnaps. Solange er selbst gebrannt ist dürfte es keine dicken Oberschenkel geben. Nein sagen wäre evtl. unverschämt, ich fahre schließlich kein Rennen. Er ist wirklich sehr gut, trotzdem nehme ich vor der Weiterfahrt nochmal einen großen Schluck Wasser aus der Flasche. Gewohnt bin ich so etwas schließlich nicht. :-)

Heute geht es in südliche Richtung nach Serbien. Den auf der Karte beschriebenen Grenzübergang gibt es physikalisch schon noch, ist aber schon seit einigen Jahren geschlossen: Meter hoch wachsen die Grünpflanzen aus dem Asphalt der Grenzstelle. Die Antwort, die ich von der Tankstellen-Kassiererin bekomme, ist schnell und gezielt: ich muss über die Autobahn nach Serbien einreisen. Ok, für mich kein Problem, Erfahrungen mit Autobahnfahrten nicht nur mit dem Auto, habe ich bereits. Genüsslich fahre ich auf der linken Spur, da die rechte von einer LKW Schlange blockiert ist, Richtung Serbische Grenze. Hin und wieder muss ich mal ein Auto vorbeilassen. Abgesehen von der Warte-zeit von ca. 20min. kein formales Problem. Juhuuu ich bin in Serbien.

Kroatien

Morgennebel Alexander, der auf mein Rad aufpasste Mittagsessen See an der Grenze zu Ungarn